Montag, den 20. August 1917
Hosea 8,13.14
Statt ihre Opfer an den einen Altar Jehovas zu bringen, schlachteten die Israeliten sie an irgend einem ihrer götzendienerischen Altäre. Auch wurde das Blut derselben, durch welches allein Sühnung für die Sünde geschehen konnte, nicht in der vorgeschriebenen Weise und nicht durch die von Gott eingesetzten Priester dargebracht. Wie konnte Gott also Wohlgefallen an Israels Opfern haben? - Der du dieses liest, weiß du, daß heute das Kreuz von Golgatha die einzige Stätte ist, an welcher der heilige Gott dem schuldigen Sünder in Gnade begegnen kann? Christum, Seinen eingeborenen Sohn, der dort einst litt und starb, hat Gott „dargestellt zu einem Gnadenstuhl“, welchem du nahen mußt, aber auch nahen darfst „durch den Glauben an Sein Blut“! Hier erweist Gott herrlich Seine Gerechtigkeit in der jetzigen Gnadenzeit, indem Er - auf Christi vollbrachtes Erlösungswerk blickend - „den rechtfertigt, welcher des Glaubens an Jesum ist“. Bist du schon dieses Glaubens? Nur dieser Glaube macht dich angenehm vor Gott! - Israel vermehrte durch seinen falschen Gottesdienst nur seine Schuld und Gott wollte dieselbe in erschütternder Weise heimsuchen: sie sollten in die Knechtschaft*) unter den Heiden zurückkehren, aus welcher Gott sie einst so wunderbar erlöst hatte. - Die Wurzel aller Sünde und Schuld des Volkes war das Vergessen ihres Gottes, welchem sie doch ihr Dasein und alles, was sie an Gütern und Segnungen hatten, verdankten. Mit diesem Vergessen Gottes war, wie immer, Selbstvertrauen und Selbstherrlichkeit über das Volk gekommen. Es gefiel sich in Prachtbauten und großartigen Festungswerken, indem es die ersteren für seine Ehre, die letzteren für seinen Schutz hielt. Auch das innerlich noch besser stehende Juda hatte es hierin Ephraim nachgetan! Doch Gott würde sie Seine Macht und ihre Abtrünnigkeit im Gericht fühlen lassen: ihre festen Städte und prächtigen Schlösser sollten vom Feuer verzehrt werden. - Heute ist Gottes Endgericht über die ganze Welt nahe; wie einst über Israel, so kommt es jetzt über „alle, die auf Erden wohnen“. Daher ergeht noch zuvor der letzte Bußruf des Gottes aller Gnade an die Weltkinder, ja, an alle leichtfertigen und unentschiedenen Herzen: „Säubert die Hände, ihr Sünder, und reiniget die Herzen, ihr Wankelmütigen! Seid niedergebeugt und trauert und weinet! Euer Lachen verwandle sich in Traurigkeit und eure Freude in Niedergeschlagenheit - demütiget euch vor dem HERRN und Er wird euch erhöhen!“ (Jak. 4,8-10.)