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4. Mose 28,3-8
3 Und sprich zu ihnen: Das sind die Opfer, die ihr dem HERRN opfern sollt: jährige Lämmer, die ohne Fehl sind, täglich zwei zum täglichen Brandopfer, 4 Ein Lamm des Morgens, das andere gegen Abend; 5 dazu ein zehntel Epha Semmelmehl zum Speisopfer, mit Öl gemengt, das gestoßen ist, ein viertel Hin. 6 Das ist das tägliche Brandopfer, das ihr am Berge Sinai opfertet, zum süßen Geruch ein Feuer dem HERRN. 7 Dazu ein Trankopfer je zu einem Lamm ein viertel Hin. Im Heiligtum soll man den Wein des Trankopfers opfern dem HERRN. 8 Das andere Lamm sollst du gegen Abend zurichten; mit dem Speisopfer wie am Morgen und mit einem Trankopfer sollst du es machen zum Opfer des süßen Geruchs dem HERRN
Jesaja 53,1-12
1 Aber wer glaubt unsrer Predigt, und wem wird der Arm des HERRN offenbart? 2 Denn er schoß auf vor ihm wie ein Reis und wie eine Wurzel aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt noch Schöne; wir sahen ihn, aber da war keine Gestalt, die uns gefallen hätte. 3 Er war der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit. Er war so verachtet, daß man das Angesicht vor ihm verbarg; darum haben wir ihn für nichts geachtet. 4 Fürwahr, er trug unsere Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre. 5 Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf daß wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt. 6 Wir gingen alle in der Irre wie Schafe, ein jeglicher sah auf seinen Weg; aber der HERR warf unser aller Sünde auf ihn. 7 Da er gestraft und gemartert ward, tat er seinen Mund nicht auf wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird, und wie ein Schaf, das verstummt vor seinem Scherer und seinen Mund nicht auftut. 8 Er aber ist aus Angst und Gericht genommen; wer will seines Lebens Länge ausreden? Denn er ist aus dem Lande der Lebendigen weggerissen, da er um die Missetat meines Volkes geplagt war. 9 Und man gab ihm bei Gottlosen sein Grab und bei Reichen, da er gestorben war, wiewohl er niemand Unrecht getan hat noch Betrug in seinem Munde gewesen ist. 10 Aber der HERR wollte ihn also zerschlagen mit Krankheit. Wenn er sein Leben zum Schuldopfer gegeben hat, so wird er Samen haben und in die Länge leben, und des HERRN Vornehmen wird durch seine Hand fortgehen. 11 Darum, daß seine Seele gearbeitet hat, wird er seine Lust sehen und die Fülle haben. Und durch seine Erkenntnis wird er, mein Knecht, der Gerechte, viele gerecht machen; denn er trägt ihre Sünden. 12 Darum will ich ihm große Menge zur Beute geben, und er soll die Starken zum Raube haben, darum daß er sein Leben in den Tod gegeben hat und den Übeltätern gleich gerechnet ist und er vieler Sünde getragen hat und für die Übeltäter gebeten.
Hier haben wir also das tägliche Brandopfer. Stets mußte es „ein Lamm ohne Fehl“ sein. O, wir wollen heute hinblicken auf den Herrn Jesum, wie Er als „das Lamm“ Seinen Erdenweg ging demütig, liebend, allezeit gehorsam und freudig den Willen des Vaters tuend und das Elend der Menschen auf Sich nehmend: „Fürwahr, Er hat unsere Leiden getragen und unsere Schmerzen hat Er auf Sich genommen!“ (Lies Matth. 8,16.17)
So blickte Johannes der Täufer auf Ihn und rief aus: „Siehe, das Lamm Gottes!“, und es hörten ihn zwei seiner Jünger und sie folgten Jesu nach. Wenn unser Innerstes wirklich von Jesus, dem Lamme Gottes, hingenommen ist, dann werden auch andere durch uns in Seine Nachfolge gezogen werden! (Lies Joh. 1,35-37!)
Ja, der Weg Jesu ging zum Brandopferaltar. Dort gab Er Sich freiwillig in der Menschen Hände und ließ Sich ans Kreuz nageln. Dort gab Er Sich vor allem in die Hände des lebendigen Gottes, mit unserer Schuld beladen - für unsere Sünde die Verantwortung tragend und mußte erfahren: „Es ist furchtbar, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen!“ [Lies Ps. 22,1-21; Matth. 27,45-54.]
Ja, das ist kostbar, daß unser Heiland dort im tiefsten Leiden eine völlige Erlösung vollbracht hat für schuldige, verlorene Sünder! „Den, der Sünde nicht kannte, hat Gott für uns zur Sünde gemacht, auf daß wir Gottes Gerechtigkeit würden in Ihm!“ [Lies 2. Tim. 1,7-10.]
Was Jesus dort am Kreuz für Gott getan hat und für Gott war, davon können wir nur wenig fassen. Aber soviel erkennen wir: Gott ist wunderbar geehrt und verherrlicht worden durch Jesus - gerade da, wo wir Menschen Ihn so tief gekränkt, so schwer beleidigt und verunehrt hatten durch unseren Abfall und Ungehorsam! - „Aber wo die Sünde überströmend geworden ist, da ist jetzt die Gnade noch viel überschwenglicher geworden, damit - gleichwie die Sünde geherrscht hat durch den Tod, also auch die Gnade ihre Königsherrschaft ausübe durch Gerechtigkeit zum ewigen Leben durch Jesus Christus, unseren Herrn! ... Denn der Sold, den die Sünde zahlt, ist der Tod; das Gnadengeschenk Gottes aber ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn!“ -
Deshalb wird auch Jesus, das Lamm Gottes, ewiglich gerühmt und gepriesen werden - ewiglich im Mittelpunkt stehen! Und alles, was im Himmel und auf Erden und unter der Erde ist, muß sich huldigend vor Ihm beugen: „Darum hat Gott Ihn auch hoch erhoben und Ihm einen Namen gegeben, der über alle Namen ist, auf daß in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge der Himmlischen und der Irdischen und der Unterirdischen - und jede Zunge bekenne, daß Er Herr sei, zur Verherrlichung Gottes, des Vaters!“ - Gott blickte von jeher auf Jesus und auf das, was Er am Kreuz leiden und vollbringen sollte. Darum wollte Er in Seinem Heiligtum stets das kostbare Brandopfer vor Sich haben - morgens wurde ein Lamm dargebracht und abends wurde ein Lamm dargebracht! Und das machte Israel angenehm und wohlgefällig vor Ihm! - Lieber Leser, bist du schon bei Gott angenehm und wohlgefällig durch den Herrn Jesus? Oder gehst du noch gleichgültig in deiner Schuld und Sünde auf dem breiten Wege, der zur Verdammnis führt und trittst die Liebe deines Heilandes mit Füßen?
(Montag 21. Februar 1927)