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4. Mose 15,30.31
30 Wenn aber eine Seele aus Frevel etwas tut, es sei ein Einheimischer oder Fremdling, der hat den HERRN geschmäht. Solche Seele soll ausgerottet werden aus ihrem Volk; 31 denn sie hat des HERRN Wort verachtet und sein Gebot lassen fahren. Ja, sie soll ausgerottet werden; die Schuld sei ihr.
Markus 3,20-30
20 Und sie kamen nach Hause, und da kam abermals das Volk zusammen, also daß sie nicht Raum hatten, zu essen. 21 Und da es die Seinen hörten, gingen sie aus und wollten ihn halten; denn sie sprachen: Er ist von Sinnen. 22 Die Schriftgelehrten aber, die von Jerusalem herabgekommen waren, sprachen: Er hat den Beelzebub, und durch den obersten Teufel treibt er die Teufel aus. 23 Und er rief sie zusammen und sprach zu ihnen in Gleichnissen: Wie kann ein Satan den anderen austreiben? 24 Wenn ein Reich mit sich selbst uneins wird, kann es nicht bestehen. 25 Und wenn ein Haus mit sich selbst uneins wird, kann es nicht bestehen. 26 Setzt sich nun der Satan wider sich selbst und ist mit sich selbst uneins, so kann er nicht bestehen, sondern es ist aus mit ihm. 27 Es kann niemand einem Starken in sein Haus fallen und seinen Hausrat rauben, es sei denn, daß er zuvor den Starken binde und alsdann sein Haus beraube. 28 Wahrlich, ich sage euch: Alle Sünden werden vergeben den Menschenkindern, auch die Gotteslästerungen, womit sie Gott lästern; 29 wer aber den Heiligen Geist lästert, der hat keine Vergebung ewiglich, sondern ist schuldig des ewigen Gerichts. 30 Denn sie sagten: Er hat einen unsauberen Geist.
Wer mit klarem Bewußtsein und mit voller Überlegung die Gebote Gottes übertritt, der sündigt Gott gleichsam ins Angesicht - der schmäht und verachtet Ihn. Einen solchen Sünder traf in Israel sofortiges Strafgericht; er wurde zum Tode verurteilt. Mit seiner Ungerechtigkeit auf dem Gewissen wurde er vor den Thron des allerhöchsten Richters gefordert! - Auch heute greift Gott oft plötzlich ein und sucht die Frechheit frevler Sünder heim. (Lies Jes. 30,12-14!)
Selbst uns Gotteskindern des Neuen Testamentes wird zugerufen: „Irret euch nicht, Gott läßt Seiner nicht spotten; denn was irgend ein Mensch säet, das wird er auch ernten!“ Ein Beispiel für solch freches „Sündigen mit erhobener Hand“ finden wir in den Pharisäern zur Zeit Jesu. Sie erkannten Seine Wundermacht, wenn Er arme Besessene aus der Gewalt Satans befreite. Aber ihr neidisches, Gott hassendes Herz brachte es nicht über sich, diese Wundermacht Christi als göttliche anzuerkennen. Und so schrieben sie dieselbe dem Teufel zu; sie sprachen von Jesus, welcher durch die Kraft des Heiligen Geistes die Teufel austrieb: „Er hat einen unreinen Geist! und durch den obersten der Teufel treibt Er die Teufel aus!“ Damit lästerten sie nicht nur den Herrn Jesum, sondern auch den Heiligen Geist, durch welchen Jesus wirkte. Und daher gab es für sie keine Vergebung in Ewigkeit!
Das „Mit-Willen-Sündigen“ in Hebr. 10 ist etwas ähnliches: Wer mit voller klarer Erkenntnis die göttliche Gnade und Wahrheit ablehnt, den kostbaren Glauben und das Heil verwirft, dem bleibt nur übrig „ein gewisses furchtvolles Erwarten des Gerichts und ein göttlicher Feuereifer, der die Widersacher verschlingen wird“. (Vgl. Hebr. 10,26-31; 6,4-8.)
Herr, wirke in mir eine heilige Ehrfurcht vor Deiner Majestät und Deinem heiligen Wort - einen demütigen, pünktlichen Gehorsam gegen alle Deine Gebote! „Ich habe mein Herz geneigt, Deine Satzungen zu tun ewiglich - bis ans Ende!“ (Vgl. Jes. 66,2.)
(Donnerstag 27. September 1923)