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4. Mose 15,27-29
27 Wenn aber eine Seele aus Versehen sündigen wird, die soll eine jährige Ziege zum Sündopfer bringen. 28 Und der Priester soll versöhnen solche Seele, die aus Versehen gesündigt hat, vor dem HERRN, daß er sie versöhne und ihr vergeben werde. 29 Und es soll ein Gesetz sein für die, so ein Versehen begehen, für den Einheimischen unter den Kindern Israel und für den Fremdling, der unter ihnen wohnt.
Psalm 51
1 Ein Psalm Davids, vorzusingen; 2 da der Prophet Nathan zu ihm kam, als er war zu Bath-Seba eingegangen. 3 Gott, sei mir gnädig nach deiner Güte und tilge meine Sünden nach deiner großen Barmherzigkeit. 4 Wasche mich wohl von meiner Missetat und reinige mich von meiner Sünde. 5 Denn ich erkenne meine Missetat, und meine Sünde ist immer vor mir. 6 An dir allein habe ich gesündigt und übel vor dir getan, auf daß du recht behaltest in deinen Worten und rein bleibest, wenn du gerichtet wirst. 7 Siehe, ich bin in sündlichem Wesen geboren, und meine Mutter hat mich in Sünden empfangen. 8 Siehe, du hast Lust zur Wahrheit, die im Verborgenen liegt; du lässest mich wissen die heimliche Weisheit. 9 Entsündige mich mit Isop, daß ich rein werde; wasche mich, daß ich schneeweiß werde. 10 Laß mich hören Freude und Wonne, daß die Gebeine fröhlich werden, die du zerschlagen hast. 11 Verbirg dein Antlitz von meinen Sünden und tilge alle meine Missetaten. 12 Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz und gib mir einen neuen, gewissen Geist. 13 Verwirf mich nicht von deinem Angesicht und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir. 14 Tröste mich wieder mit deiner Hilfe, und mit einem freudigen Geist rüste mich aus. 15 Ich will die Übertreter deine Wege lehren, daß sich die Sünder zu dir bekehren. 16 Errette mich von den Blutschulden, Gott, der du mein Gott und Heiland bist, daß meine Zunge deine Gerechtigkeit rühme. 17 HERR, tue meine Lippen auf, daß mein Mund deinen Ruhm verkündige. 18 Denn du hast nicht Lust zum Opfer, ich wollte dir's sonst wohl geben, und Brandopfer gefallen dir nicht. 19 Die Opfer, die Gott gefallen, sind ein geängsteter Geist; ein geängstet und zerschlagen Herz wirst du, Gott, nicht verachten. 20 Tue wohl an Zion nach deiner Gnade; baue die Mauern zu Jerusalem. 21 Dann werden dir gefallen die Opfer der Gerechtigkeit, die Brandopfer und ganzen Opfer; dann wird man Farren auf deinem Altar opfern.
Für den einzelnen Israeliten stand derselbe Weg zur Vergebung und Zurechtbringung offen, wie für das ganze Volk. Wem der Herr Sünde aufdeckt, der darf Zuflucht nehmen zu der vergebenden, reinigenden Gnade! Der Quell ist offen, der Born fließt frei, aus welchem Reinigung strömt für Sünde und für Unreinigkeit! (Sach. 13,1.)
„Glückselig der, dessen Übertretung vergeben, dessen Sünde zugedeckt ist! Glückselig der Mensch, dem der Herr die Ungerechtigkeit nicht zurechnet und in dessen Geist kein Trug ist!“ Ja, wie wichtig auch dies letztere: Herr, mach mich um jeden Preis aufrichtig vor mir selbst und vor Dir! - V. 29: Immer wieder wird in diesem Kapitel das gleiche Gnadenrecht betont für den unter Israel ansässig gewordenen, der Beschneidung teilhaftigen Fremdling und den Israeliten. [Vgl. 2. Mos. 12,48.49; 3. Mos. 19,33.34.]
Gottes Herz ist so weit - so voll Liebe. Er liebt alle Menschen und will, daß sie alle errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen! - Und wenn wir zu Gott gekommen sind durch Jesum Christum, dann heißt es: „Ihr alle seid Kinder Gottes durch den Glauben an Christum Jesum! Da ist nicht Jude noch Grieche, da ist nicht Sklave noch Freier, da ist nicht Mann noch Weib; denn ihr alle seid einer in Christo Jesu!“ Geheiligte Kinder Gottes stehen mit Gott über den Unterschieden der Nationalität, des Standes, der religiösen Benennung. Sie erkennen alle einander die gleichen Gnadenrechte in Christo Jesu zu. Gottes Volk ist übernational und Jesus hat für dies Erdenleben der Seinen schon gebetet, „daß sie alle eins seien, gleichwie Du, Vater, in Mir und Ich in Dir - daß sie in Uns eins seien, auf daß die Welt erkenne, daß Du Mich gesandt hast!“ [Lies Eph. 4,1-13!]
(Mittwoch 26. September 1923)