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4. Mose 15,4-12
4 wer nun seine Gabe dem HERRN opfern will, der soll das Speisopfer tun, ein Zehntel Semmelmehl, mit einem viertel Hin Öl; 5 und Wein zum Trankopfer, auch ein viertel Hin, zu dem Brandopfer oder sonst zu dem Opfer, da ein Lamm geopfert wird. 6 Wenn aber ein Widder geopfert wird, sollst du das Speisopfer machen aus zwei Zehntel Semmelmehl, mit einem drittel Hin Öl gemengt, 7 und Wein zum Trankopfer, auch ein drittel Hin; das sollst du dem HERRN zum süßen Geruch opfern. 8 Willst du aber ein Rind zum Brandopfer oder zum besonderen Gelübdeopfer oder zum Dankopfer dem HERRN machen, 9 so sollst du zu dem Rind ein Speisopfer tun, drei Zehntel Semmelmehl, mit einem halben Hin Öl gemengt, 10 und Wein zum Trankopfer, auch ein halbes Hin; das ist ein Opfer dem HERRN zum süßen Geruch. 11 Also sollst du tun mit einem Ochsen, mit einem Widder, mit einem Schaf oder mit einer Ziege. 12 Darnach die Zahl dieser Opfer ist, darnach soll auch die Zahl der Speisopfer und Trankopfer sein.
3. Mose 2, 1-3 (Das Speiseopfer)
1 Wenn eine Seele dem HERRN ein Speisopfer tun will, so soll es von Semmelmehl sein, und sie sollen Öl darauf gießen und Weihrauch darauf legen 2 und es also bringen zu den Priestern, Aarons Söhnen. Da soll der Priester seine Hand voll nehmen von dem Semmelmehl und Öl, samt dem ganzen Weihrauch und es anzünden zum Gedächtnis auf dem Altar. Das ist ein Feuer zum süßen Geruch dem HERRN. 3 Das übrige aber vom Speisopfer soll Aarons und seiner Söhne sein. Das soll ein Hochheiliges sein von den Feuern des HERRN.
Wir lernen hier, daß zu jedem Brand- oder Friedensopfer (diese waren Schlachtopfer!) auch ein Speisopfer dargebracht werden sollte. Dem Wert und der Größe des Schlachtopfers sollte auch der Wert und die Menge des Speisopfers entsprechen. Das Speisopfer war kein Opfertier; hier handelt es sich um kein Blutvergießen; sondern dasselbe bestand aus reinem feinem Weizenmehl mit Öl und Weihrauch. Das Speisopfer trug wie das Brandopfer den köstlichen Namen: „Feueropfer lieblichen Geruchs für Jehova“. Jedoch war es kein Ganzopfer; nur der „Gedächtnisteil“, eine Handvoll davon, wurde auf dem ehernen Altar für Gott geräuchert; das übrige fiel als ein „Hochheiliges“ den Priestern zu.
Das Speisopfer ist ein kostbares Bild von dem reinen heiligen Leben des Herrn Jesu als Mensch hier in der Welt. Jesus Selbst nennt Sich ja „das Weizenkorn“ und auch „das Brot Gottes“ und spricht: „Schlachtopfer und Speisopfer hast Du, Gott, nicht gewollt; einen Leib hast Du Mir bereitet!“ (Joh. 6,33; 12,24; Hebr. 10,5.)
Diese Hinweise genügen, um ein geistlich gesinntes, den Herrn liebendes Herz zu aufmerksamer, mit Gebet begleiteter Betrachtung dieses Opfers anzuspornen. Denn die reine, vollkommene Menschheit unseres hochgelobten Herrn ist ein Gegenstand, der die Aufmerksamkeit jedes wahren Christen fesseln muß! Das Öl, mit welchem das Speisopfer sowohl gemengt als übergossen wurde, weist hin auf den heiligen Geist, durch welchen Jesus als Mensch im Mutterleibe der Jungfrau Maria empfangen und erfüllt - mit welchem Er bei Seiner Taufe am Jordan gesalbt wurde und in dessen Kraft Er ununterbrochen lebte und wandelte. (Lies Luk. 1,34.35; Matth. 1,20; Mark. 1,10; Apgesch. 10,38.)
Das Speisopfer bestand also aus feingemahlenem Weizenmehl. Nicht ein einziges grobes Körnlein, nicht ein Klumpen war darin. Nichts war uneben, nichts hart oder rauh bei der Berührung. Welcher Druck auch von außen kam, stets blieb die Außenseite glatt. Keine unangenehmen Umstände, keine Verwickelungen schwierigster Art vermochten je den Herrn Jesum aus der Fassung zu bringen. Er brauchte nie einen Schritt rückgängig zu machen, ein ausgesprochenes Wort zu widerrufen, wie wir so manches Mal! Ja, unser Heiland war der einzig vollkommene Mensch, der je auf Erden gewandelt ist. Auf Ihn konnte Gott mit völligem Wohlgefallen herniederblicken; Er hat in allem Gott völlig geehrt und erfreut! (Lies Luk. 3,21.22; Joh. 17,4.5.)
Er verband Gnade mit Wahrheit, Heiligkeit mit Barmherzigkeit, Demut mit Hoheit, Gehorsam gegen Gott mit Hingebung für die Menschen und unzählige andere herrliche Eigenschaften in vollkommener Harmonie miteinander. Ganz neue kostbare Herzenserkenntnis tut sich uns auf, wenn wir unseren teuren Heiland, den „Sohn Gottes“ und „Menschensohn“ in Seinem Erdenwandel, wie die Evangelien Ihn uns zeigen, sinnend und anbetend betrachten!
(Mittwoch 19. September 1923)