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4. Mose 15,1-4
1 Und der HERR redete mit Mose und sprach: 2 Rede mit den Kindern Israel und sprich zu ihnen: Wenn ihr in das Land eurer Wohnung kommt, das ich euch geben werde, 3 und wollt dem HERRN Opfer tun, es sei ein Brandopfer oder ein Opfer zum besonderen Gelübde oder ein freiwilliges Opfer oder euer Festopfer, auf daß ihr dem HERRN einen süßen Geruch machet von Rindern oder von Schafen: 4 wer nun seine Gabe dem HERRN opfern will, der soll das Speisopfer tun, ein Zehntel Semmelmehl, mit einem viertel Hin Öl;
3. Mose 7, 28-38 (Das Friedensopfer)
28 Und der HERR redete mit Mose und sprach: 29 Rede mit den Kindern Israel und sprich: Wer dem HERRN sein Dankopfer tun will, der soll darbringen, was vom Dankopfer dem HERRN gehört. 30 Er soll's aber mit seiner Hand herzubringen zum Opfer des HERRN; nämlich das Fett soll er bringen samt der Brust, daß sie ein Webeopfer werden vor dem HERRN. 31 Und der Priester soll das Fett anzünden auf dem Altar, aber die Brust soll Aarons und seiner Söhne sein. 32 Und die rechte Schulter sollen sie dem Priester geben zur Hebe von ihren Dankopfern. 33 Und welcher unter Aarons Söhnen das Blut der Dankopfer opfert und das Fett, des soll die rechte Schulter sein zu seinem Teil. 34 Denn die Webebrust und die Hebeschulter habe ich genommen von den Kindern Israel von ihren Dankopfern und habe sie dem Priester Aaron und seinen Söhnen gegeben zum ewigen Recht. 35 Dies ist die Gebühr Aarons und seiner Söhne von den Opfern des HERRN, des Tages, da sie überantwortet wurden Priester zu sein dem HERRN, 36 die der HERR gebot am Tage, da er sie salbte, daß sie ihnen gegeben werden sollte von den Kindern Israel, zum ewigen Recht allen ihren Nachkommen. 37 Dies ist das Gesetz des Brandopfers, des Speisopfers, des Sündopfers, des Schuldopfers, der Füllopfer und der Dankopfer, 38 das der HERR dem Mose gebot auf dem Berge Sinai des Tages, da er ihm gebot an die Kinder Israel, zu opfern ihre Opfer dem HERRN in der Wüste Sinai.
Der Israelit, welcher ein Friedensopfer darbrachte, hatte dafür zu sorgen, daß die für die Priester festgesetzten Teile des Opfers ihrer Bestimmung zugeführt wurden. Die Brust und der rechte Schenkel kamen denselben zu. Alle Glieder der großen priesterlichen Familie, auch die Frauen und Töchter des Hauses Aaron sollten teilhaben an der „Brust des Webopfers“ und dem „Schenkel des Hebopfers“.*) (Lies 3. Mos. 10,14.15; 4. Mos. 18,11-13.18.19.)
Die „Brust“ deutet hin auf das Herz, das in ihr wohnt, d. h. auf die Liebe, die Zuneigungen. Der „Schenkel“ oder die Keule ist ein Bild der Kraft. Wenn nun das Friedensopfer ein Vorbild auf Jesus ist, der sich für uns opferte, so erkennen wir, daß alle Glieder der jetzigen priesterlichen Familie, d. h. alle Glaubenden (vgl. 1. Petr. 2,5.9; Offb. 1,5.6) ihre Seele stärken und sättigen dürfen an der Liebe und der Kraft des großen Friedensopfers - unseres Herrn Jesu!
In dem Apostel Paulus sehen wir solch einen neutestamentlichen „Priester Gottes“, der seine Seele immer neu stärkte, indem er sich an der Liebe seines Heilandes erquickte und dessen Kraft in sich aufnahm. Er sprach von seinem Herrn und Erlöser: „Er hat mich geliebt und Sich Selbst für mich hingegeben!“ und „Er hat zu mir gesagt: Meine Gnade ist genug für dich, denn Meine Kraft wird in (deiner) Schwachheit vollbracht!“ - Bei Paulus sehen wir aber auch jene Reinheit in Gesinnung, Wort und Wandel, die von jedem „Priester Gottes“ erwartet wird.
(Dienstag 18. September 1923)