BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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Startseite -- Bücher AT -- 3. Mose -- 241 (Das Fest der Erstlingsgabe: am 16. des 1. Monats im Jahr)
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DAS DRITTE BUCH MOSE (Leviticus)
C. GOTTES GESETZ -- TEIL 6: HEILIGUNG (3. Mose 17-27)
8. Wöchentliche und jährliche Feiertage mit heiligen Versammlungen der Israeliten (3. Mose 23,1-44)

d) Das Fest der Erstlingsgabe: am 16. des 1. Monats im Jahr (3. Mose 23,9-14 )


3. MOSE 23,9-14 ( III. Das Fest der Erstlingsgabe )

9 Und der HERR redete mit Mose und sprach: 10 Sage den Kindern Israel und sprich zu ihnen: Wenn ihr in das Land kommt, das ich euch geben werde, und werdet's ernten, so sollt ihr eine Garbe der Erstlinge eurer Ernte zu dem Priester bringen. 11 Da soll die Garbe gewebt werden vor dem HERRN, daß es von euch angenehm sei; solches soll aber der Priester tun des Tages nach dem Sabbat. 12 Und ihr sollt des Tages, da eure Garbe gewebt wird, ein Brandopfer dem HERRN tun von einem Lamm, das ohne Fehl und jährig sei, 13 samt dem Speisopfer: zwei Zehntel Semmelmehl, mit Öl gemengt, als ein Opfer dem HERRN zum süßen Geruch; dazu das Trankopfer: ein viertel Hin Wein. 14 Und sollt kein neues Brot noch geröstete oder frische Körner zuvor essen bis auf den Tag, da ihr eurem Gott Opfer bringt. Das soll ein Recht sein euren Nachkommen in allen euren Wohnungen.

Dieses Fest stand zeitlich und seiner Bedeutung nach im innigsten Zusammenhang mit den beiden vorhergehenden. Es fiel eigentlich in das siebentägige Fest der ungesäuerten Brote hinein, denn es sollte am Tage nach dem Sabbat der Passahwoche gefeiert werden. Wir haben hier also drei Feste, die nahe zusammengehören. Während jedoch das Passah und das Fest der ungesäuerten Brote schon in der Wüste von den Kindern Israel gefeiert wurden, konnte dieses Fest der Erstlingsgarbe erst im Lande Kanaan gehalten werden. Es war ja ein Erntefest; in der Wüste aber gab es nichts zu ernten; woher hätte man die Erstlingsgarbe nehmen sollen? – Die Erstlingsgarbe wurde am Tage des Festes durch den Hohenpriester vor dem Heiligtum Jehovas „hin- und hergewebt“, d. h. auf den Armen liegend feierlich hin- und herbewegt zum Zeichen, daß man sie Ihm weihte und darbrachte. Auf diese Weise sollte das Volk im Lande Kanaan stets seine neue Jahresernte Gott weihen und damit zugleich bekennen, daß es allen Segen der göttlichen Gnade verdankte.

Schon die Zeit der Darbringung der Erstlingsgarbe läßt uns erkennen, was sie bedeutet. Als unser Passah, als das Lamm ohne Fehl und Flecken, starb der Herr Jesus für uns. Obwohl die Juden aus Furcht vor einem Volksauflauf Jesum nicht gelegentlich des Passahfestes töten wollten (Matth. 26,5), kam es nach Gottes Beschluß doch gerade dann dazu!

Matthäus 26,5 -- Sie sprachen aber: Ja nicht auf das Fest, auf daß nicht ein Aufruhr werde im Volk!

Und in der Passahwoche, am Tage nach dem Sabbat, erstand der Herr Jesus siegreich aus den Toten, wie wir wissen. (Matth. 28,1.)

Matthäus 28,1 -- Als aber der Sabbat um war und der erste Tag der Woche anbrach, kam Maria Magdalena und die andere Maria, das Grab zu besehen.

Die Erstlingsgarbe ist also ein herrliches Vorbild auf Ihn, der in Seiner Auferstehung „der Erstling der Entschlafenen“ oder auch „der Erstgeborene aus den Toten“ genannt wird. (1. Kor. 15,20; Kol. 1,18; Offb. 1,5.)

1. Korinther 15,20 -- Nun ist aber Christus auferstanden von den Toten und der Erstling geworden unter denen, die da schlafen. / Kolosser 1,18 -- Und er ist das Haupt des Leibes, nämlich der Gemeinde; er, welcher ist der Anfang und der Erstgeborene von den Toten, auf daß er in allen Dingen den Vorrang habe. / Offenbarung 1,5 -- und von Jesu Christo, welcher ist der treue Zeuge und Erstgeborene von den Toten und der Fürst der Könige auf Erden! Der uns geliebt hat und gewaschen von den Sünden mit seinem Blut

Mit Seiner Auferweckung werden wir gleichsam in eine ganz neue Welt, in ein ganz neues Leben versetzt, so wie Kanaan ein ganz neues Land und Leben für die Kinder Israel bedeutete und sie dort erst dieses Fest feiern konnten! – So ist also die Darbringung der Erstlingsgarbe ein treffendes, köstliches Vorbild auf die Auferstehung Jesu Christi. Wie jene Garbe „zum Wohlgefallen“ für das Volk dargebracht wurde, so ist der auferstandene Heiland nun zum Wohlgefallen für uns vor Gott; wir sind Gott „angenehm gemacht in Christo, dem Geliebten“. (Eph. 1,6.)

Epheser 1,6 -- zu Lob seiner herrlichen Gnade, durch welche er uns hat angenehm gemacht in dem Geliebten

Zu diesem Vorbilde paßt auch der bedeutungsvolle Umstand, daß an diesem Feste kein Sündopfer von Gott angeordnet und gefordert wurde, wie doch an allen übrigen Festen! Nur ein Brand-, Speis- und Trankopfer sollte dargebracht werden. Jesus war selbst ohne Sünde und hat durch Seinen Tod die Sünde für immer vor Gott hinweggetan. So war und ist Seine Auferstehung der vollgültige, herrliche Beweis, daß die Frage der Sünde durch Seinen vorangegangenen Opfertod für immer beigelegt und geordnet ist zu Gottes Befriedigung.

(Sonntag, 9. Juni 1918)

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