BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1918
Juni 1918

Sonntag, den 9. Juni 1918


3. Mose 23,9-14 (III. Das Fest der Erstlingsgarbe)

Dieses Fest stand zeitlich und seiner Bedeutung nach im innigsten Zusammenhang mit den beiden vorhergehenden. Es fiel eigentlich in das siebentägige Fest der ungesäuerten Brote hinein, denn es sollte am Tage nach dem Sabbat der Passahwoche gefeiert werden. Wir haben hier also drei Feste, die nahe zusammengehören. Während jedoch das Passah und das Fest der ungesäuerten Brote schon in der Wüste von den Kindern Israel gefeiert wurden, konnte dieses Fest der Erstlingsgarbe erst im Lande Kanaan gehalten werden. Es war ja ein Erntefest; in der Wüste aber gab es nichts zu ernten; woher hätte man die Erstlingsgarbe nehmen sollen? – Die Erstlingsgarbe wurde am Tage des Festes durch den Hohenpriester vor dem Heiligtum Jehovas „hin- und hergewebt“, d. h. auf den Armen liegend feierlich hin- und herbewegt zum Zeichen, daß man sie Ihm weihte und darbrachte. Auf diese Weise sollte das Volk im Lande Kanaan stets seine neue Jahresernte Gott weihen und damit zugleich bekennen, daß es allen Segen der göttlichen Gnade verdankte.

Schon die Zeit der Darbringung der Erstlingsgarbe läßt uns erkennen, was sie bedeutet. Als unser Passah, als das Lamm ohne Fehl und Flecken, starb der Herr Jesus für uns. Obwohl die Juden aus Furcht vor einem Volksauflauf Jesum nicht gelegentlich des Passahfestes töten wollten (Matth. 26,5), kam es nach Gottes Beschluß doch gerade dann dazu! Und in der Passahwoche, am Tage nach dem Sabbat, erstand der Herr Jesus siegreich aus den Toten, wie wir wissen. (Matth. 28,1.) Die Erstlingsgarbe ist also ein herrliches Vorbild auf Ihn, der in Seiner Auferstehung „der Erstling der Entschlafenen“ oder auch „der Erstgeborene aus den Toten“ genannt wird. (1. Kor. 15,20; Kol. 1,18; Offb. 1,5.) Mit Seiner Auferweckung werden wir gleichsam in eine ganz neue Welt, in ein ganz neues Leben versetzt, so wie Kanaan ein ganz neues Land und Leben für die Kinder Israel bedeutete und sie dort erst dieses Fest feiern konnten! – So ist also die Darbringung der Erstlingsgarbe ein treffendes, köstliches Vorbild auf die Auferstehung Jesu Christi. Wie jene Garbe „zum Wohlgefallen“ für das Volk dargebracht wurde, so ist der auferstandene Heiland nun zum Wohlgefallen für uns vor Gott; wir sind Gott „angenehm gemacht in Christo, dem Geliebten“. (Eph. 1,6.) – Zu diesem Vorbilde paßt auch der bedeutungsvolle Umstand, daß an diesem Feste kein Sündopfer von Gott angeordnet und gefordert wurde, wie doch an allen übrigen Festen! Nur ein Brand-, Speis- und Trankopfer sollte dargebracht werden. Jesus war selbst ohne Sünde und hat durch Seinen Tod die Sünde für immer vor Gott hinweggetan. So war und ist Seine Auferstehung der vollgültige, herrliche Beweis, daß die Frage der Sünde durch Seinen vorangegangenen Opfertod für immer beigelegt und geordnet ist zu Gottes Befriedigung.

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