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5. Berufung und Befähigung Bezalels und Oholiabs zur Organisation des Baus (2. Mose 35,30-36,7)
2. Mose 35,30-36,7
30 Und Mose sprach zu den Kindern Israel: Sehet, der HERR hat mit Namen berufen den Bezaleel, den Sohn Uris, des Sohnes Hur, vom Stamme Juda, 31 und hat ihn erfüllt mit dem Geist Gottes, daß er weise, verständig, geschickt sei zu allerlei Werk, 32 kunstreich zu arbeiten an Gold, Silber und Erz, 33 Edelsteine zu schneiden und einzusetzen, Holz zu zimmern, zu machen allerlei kunstreiche Arbeit. 34 Und hat ihm ins Herz gegeben, zu unterweisen, ihm und Oholiab, dem Sohn Ahisamachs, vom Stamme Dan. 35 Er hat ihr Herz mit Weisheit erfüllt, zu machen allerlei Werk, zu schneiden, zu wirken und zu sticken mit blauem und rotem Purpur, Scharlach und weißer Leinwand, und mit Weben, daß sie machen allerlei Werk und kunstreiche Arbeit erfinden. Kapitel 36: 1 Da arbeiteten Bezaleel und Oholiab und alle weisen Männer, denen der HERR Weisheit und Verstand gegeben hatte, zu wissen, wie sie allerlei Werk machen sollten zum Dienst des Heiligtums, nach allem, was der HERR geboten hatte. 2 Und Mose berief den Bezaleel und Oholiab und alle weisen Männer, denen der HERR Weisheit gegeben hatte in ihr Herz, alle, die sich freiwillig erboten und hinzutraten, zu arbeiten an dem Werke. 3 Und sie nahmen zu sich von Mose alle Hebe, die die Kinder Israel brachten zu dem Werke des Dienstes des Heiligtums, daß es gemacht würde. Denn sie brachten alle Morgen ihre willige Gabe zu ihm. 4 Da kamen alle Weisen, die am Werk des Heiligtums arbeiteten, ein jeglicher von seinem Werk, das sie machten, 5 und sprachen zu Mose: Das Volk bringt zu viel, mehr denn zum Werk dieses Dienstes not ist, das der HERR zu machen geboten hat. 6 Da gebot Mose, daß man rufen ließ durchs Lager: Niemand tue mehr zur Hebe des Heiligtums. Da hörte das Volk auf zu bringen. 7 Denn des Dinges war genug zu allerlei Werk, das zu machen war, und noch übrig.
Den beiden Künstlern war natürlich eine große Schar begabter, tüchtiger Arbeiter und Arbeiterinnen beigegeben, denn aus dem ganzen Volke fanden sich, wie wir sahen, bereitwillige Herzen herzu, um mit Gaben und Geschenken, mit Fähigkeiten und Arbeitskräften zu dienen. In Vers 34 hören wir, daß Bezaleel und Oholiab zu all ihren anderen Befähigungen von Gott auch die Gabe des Unterrichtens, des Anweisens und Anleitens empfangen hatten. Es gibt sehr begabte, tüchtige Menschen, auch im Königreiche Gottes, die in allen möglichen Dingen großes Geschick und wohl auch große Gnade von Gott aufweisen; aber die Fähigkeit, Selbstlosigkeit und Geduld, die dazu gehört, andere in die Arbeit hineinzuziehen, sie anzuleiten und zu tüchtigen Mitarbeitern zu erziehen, geht ihnen ab. Sie erliegen häufig mit ihren Kräften dem Übermaß der Arbeit, und dann ist niemand da, der die Sache halten und ihr dienen kann, weil sie niemand dazu erzogen haben! - Der Herr Jesus Selbst gibt uns das Vorbild, wie man Mitarbeiter erzieht. Wie Großes hat Er in den drei Jahren des Zusammenlebens und Zusammenarbeitens an den Jüngern in dieser Hinsicht erreicht: sie wurden die Säulen Seines ganzen weltbedeutenden Werkes auf Erden! - Kap. 36,1: Von allen an diesem Werke Beteiligten, sowohl den Führenden als den Mitarbeitenden, wird uns gesagt, daß sie taten nach allem, was der Herr geboten hatte. Von welch großem Wert ist doch im Königreiche Gottes der Gehorsam! Wie leicht arbeiten Gott und Menschen mit solchen, die in Hingabe und Gehorsam Gott geweiht sind. Und wie wunderbar kann Gott dann die Arbeit segnen! „Dann werde ich nicht beschämt werden, wenn ich acht habe auf alle Deine Gebote!“ ([Ps. 119,6]; vgl. Hiob 22,22.26-28; Ps. 123,2.)
Immer wieder wird uns berichtet: „Sie machten es so, wie der Herr dem Mose geboten hatte.“ Allein achtzehnmal finden wir diese Worte in Kap. 39 und 40. - V. 2-7: Nachdem der große Tag des Gebens vergangen war, standen Bezaleel und Oholiab mit ihren vielen Helfern bereit, mit freudigem Herzen ans Werk zu gehen. Mose übergab ihnen das viele Material, die wertvollen Gaben und Geschenke, die zusammengetragen worden waren, und die Arbeit konnte nun beginnen. Immer weiter flossen noch Gaben zu; Morgen für Morgen standen freudige Geber und Geberinnen da, um ihre Opfer darzubringen! - Schließlich traten die Werkmeister der verschiedenen Abteilungen zu Mose und sprachen: „Das Volk bringt viel mehr als für die Arbeit erforderlich ist, deren Ausführung der Herr geboten hat!“ Da ließ Mose im ganzen Lager ausrufen: „Niemand, weder Mann noch Weib, soll fernerhin noch eine Arbeit als Beisteuer für das Heiligtum anfertigen!“ Da hörte das Volk auf, weitere Spenden zu bringen (manche übersetzen: „Und so wurde dem Volke das Bringen gewehrt!), denn der gelieferte Vorrat reichte für die Ausführung aller Arbeiten aus; ja, es blieb davon noch übrig! - Es gibt Höhepunkte im Leben und in der Geschichte des Volkes Gottes, da der Geist mächtig wirkt und die Herzen, gelöst vom Besitz und von aller Selbstsucht, ihre Wonne darin finden, Gott zu ehren mit ihren Gaben, und Seiner Sache wirkliche Opfer zu bringen - vor allem selbst dauernd ein Opfer für Gott und die Menschen zu sein. - Für uns persönlich dürfen wir uns allezeit auf dieser Höhe bewegen, denn sie ist nur normal für die Seele, welche sprechen kann: „Christus hat mich geliebt und Sich Selbst an meiner Stelle dahingegeben!“ [Lies 1. Chron. 29,3-5. 9. 11-14. 17. 18; 2. Chron. 31,5-10.]
(Donnerstag, 1. August 1935)