BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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Startseite -- Bücher AT -- 2. Mose -- 445 (Das glänzende Angesicht des Mose und die Decke, die er davor hängte fürs Volk )
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DAS ZWEITE BUCH MOSE (Exodus)
F. Das goldene Kalb und Moses Umgang mit Gott (2. Mose 32-34)

23. Das glänzende Angesicht des Mose und die Decke, die er davor hängte fürs Volk (2. Mose 34,29-35)


2. Mose 34,29-35

29 Da nun Mose vom Berge Sinai ging, hatte er die zwei Tafeln des Zeugnisses in seiner Hand und wußte nicht, daß die Haut seines Angesichts glänzte davon, daß er mit ihm geredet hatte. 30 Und da Aaron und alle Kinder Israel sahen, daß die Haut seines Angesichts glänzte, fürchteten sie sich, zu ihm zu nahen. 31 Da rief sie Mose; und sie wandten sich zu ihm, Aaron und alle Obersten der Gemeinde; und er redete mit ihnen. 32 Darnach nahten alle Kinder Israel zu ihm. Und er gebot ihnen alles, was der HERR mit ihm geredet hatte auf dem Berge Sinai. 33 Und da er solches alles mit ihnen geredet hatte, legte er eine Decke auf sein Angesicht. 34 Und wenn er hineinging vor den HERRN, mit ihm zu reden, tat er die Decke ab, bis er wieder herausging. Und wenn er herauskam und redete mit den Kindern Israel, was ihm geboten war, 35 so sahen dann die Kinder Israel sein Angesicht an, daß die Haut seines Angesichts glänzte; so tat er wieder die Decke auf sein Angesicht, bis er wieder hineinging, mit ihm zu reden

Wir hören im Evangelium, wie der Herr Jesus gegen Ende Seiner irdischen Laufbahn mit dreien Seiner Jünger den heiligen Berg bestieg. Dort kam, während Er betete, eine wunderbare Verklärung über Ihn: Vor den Augen der Jünger verwandelte sich Sein ganzes Aussehen. Ein unaussprechlicher Glanz, eine wunderbare Herrlichkeit himmlischer Art leuchtete auf Seinem Angesicht und ging von Seiner ganzen Gestalt aus - verklärte Ihn in erhabener Weise. Eine lichte Wolke überschattete Jesus und die Jünger, und aus der Höhe ertönte die Stimme des Vaters: „Dieser ist Mein geliebter Sohn, an welchem Ich Wohlgefallen gefunden habe! Ihn höret!“ - Während Mose auf dem Berge Sinai verklärt wurde durch die Herrlichkeit, die er anschaute, wurde unser hochgelobter Herr verklärt durch die Herrlichkeit, die Ihm innewohnte! - Diese Verklärung, die ja nur kurze Augenblicke währte, bedeutete einen Vorempfang jener zukünftigen Macht und Herrlichkeit, die den Herrn Jesus bei Seiner öffentlichen Wiederkehr und Weltherrschaft umkleiden wird! (Lies Matth. 16,27; 25,31; [Offenb. 19,11-16].)

Matthäus 16,27 -- 27 Denn es wird geschehen, daß des Menschen Sohn komme in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln; und alsdann wird er einem jeglichen vergelten nach seinen Werken. / Matthäus 25,31 -- 31 Wenn aber des Menschen Sohn kommen wird in seiner Herrlichkeit und alle heiligen Engel mit ihm, dann wird er sitzen auf dem Stuhl seiner Herrlichkeit / Offenbarung 19,11-16 -- 11 Und ich sah den Himmel aufgetan; und siehe, ein weißes Pferd. Und der daraufsaß, hieß Treu und Wahrhaftig, und er richtet und streitet mit Gerechtigkeit. 12 Seine Augen sind wie eine Feuerflamme, und auf seinem Haupt viele Kronen; und er hatte einen Namen geschrieben, den niemand wußte denn er selbst. 13 Und war angetan mit einem Kleide, das mit Blut besprengt war; und sein Name heißt "das Wort Gottes". 14 Und ihm folgte nach das Heer im Himmel auf weißen Pferden, angetan mit weißer und reiner Leinwand. 15 Und aus seinem Munde ging ein scharfes Schwert, daß er damit die Heiden schlüge; und er wird sie regieren mit eisernem Stabe; und er tritt die Kelter des Weins des grimmigen Zorns Gottes, des Allmächtigen. 16 Und er hat einen Namen geschrieben auf seinem Kleid und auf seiner Hüfte also: Ein König aller Könige und ein HERR aller Herren.

Für uns hat unser großer Heiland die Reinigung all unserer Sünden vollbracht: „Durch ein Opfer hat Er auf immerdar vollkommen gemacht, die durch Ihn geheiligt sind!“ Das ist die neue Stellung aller wahren Glaubenden. - Er, der um unserer Sünden willen in Gericht und Tod am Kreuze dahingegeben worden ist - Er ist auferweckt worden zu unserer Rechtfertigung! Er, der unsere Sünden an Seinem eigenen Leibe auf das Holz getragen hat, ist von Gott zur himmlischen Herrlichkeit erhöht und dort auf ewig gekrönt worden. So strahlt uns denn die ganze Herrlichkeit der Gnade und der vollbrachten Erlösung entgegen in dem Angesicht unseres gekrönten Erlösers. [Lies Joh. 1,14; 14,9; Hebr. 1,1-3.]

Johannes 1,14 -- Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. / Johannes 14,9 -- Jesus spricht zu ihm: So lange bin ich bei euch, und du kennst mich nicht, Philippus? Wer mich sieht, der sieht den Vater; wie sprichst du denn: Zeige uns den Vater? / Hebräer 1,1-3 -- 1 Nachdem vorzeiten Gott manchmal und mancherleiweise geredet hat zu den Vätern durch die Propheten, 2 hat er am letzten in diesen Tagen zu uns geredet durch den Sohn, welchen er gesetzt hat zum Erben über alles, durch welchen er auch die Welt gemacht hat; 3 welcher, sintemal er ist der Glanz seiner Herrlichkeit und das Ebenbild seines Wesens und trägt alle Dinge mit seinem kräftigen Wort und hat gemacht die Reinigung unsrer Sünden durch sich selbst, hat er sich gesetzt zu der Rechten der Majestät in der Höhe

Der Hebräerbrief sagt: „Jesus ist unendlich größerer Herrlichkeit würdig geachtet worden als Mose!“ - An jenem Tage, da der verklärte Mose dem verklärten Retter und Erlöser Israels auf dem heiligen Berge nahen durfte, wurden ihm voll und ganz zwei Bitten erfüllt, zu denen Gott damals in Moses Erdenzeit gesprochen hatte: „Noch nicht!“ - Erstens durfte er hier den Boden des Gelobten Landes betreten, was er sich so sehnlich gewünscht hatte [lies 5. Mos. 3,23-28]

5. Mose 3,23-28 -- 23 Und ich bat den HERRN zu derselben Zeit und sprach: 24 Herr, HERR, du hast angehoben, zu erzeigen deinem Knecht deine Herrlichkeit und deine starke Hand. Denn wo ist ein Gott im Himmel und auf Erden, der es deinen Werken und deiner Macht könnte nachtun? 25 Laß mich hinübergehen und sehen das gute Land jenseit des Jordans, dies gute Gebirge und den Libanon. 26 Aber der HERR war erzürnt auf mich um euretwillen und erhörte mich nicht, sondern sprach: Laß es genug sein! rede mir davon nicht mehr! 27 Steige auf die Höhe des Berges Pisga, und hebe deine Augen auf gegen Abend und gegen Mitternacht und gegen Mittag und gegen Morgen, und siehe es mit deinen Augen; denn du wirst nicht über diesen Jordan gehen. 28 Und gebiete dem Josua, daß er getrost und unverzagt sei; denn er soll über den Jordan ziehen vor dem Volk her und soll ihnen das Land austeilen, das du sehen wirst.

und zweitens wurde ihm in ungeahnter Weise und herrlicher Vollkommenheit die andere Bitte erfüllt: „Herr, laß mich doch Dein Angesicht - Deine Herrlichkeit schauen!“ [2. Mos. 33,18.]- Kind Gottes, wenn Gott dich schon lange auf etwas warten läßt, das du dir so sehnIich erflehst, und Er sagt bisher: „Meine Stunde ist noch nicht gekommen!“ dann denke an Mose! - Verzögerung ist bei Gott noch lange nicht Ablehnung! Nichterfüllung unserer Bitte ist Verheißung, daß der Herr uns viel mehr geben will, als wir gebeten haben! - Je länger du auf die Offenbarung der Hilfe und Herrlichkeit Gottes wartest, desto Herrlicheres wird dir hernach zuteil! [Lies Joh. 11,40.]

Johannes 11,40 -- Jesus spricht zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt, so du glauben würdest, du würdest die Herrlichkeit Gottes sehen?

Bei Doktor Patton, einem treuen Diener des Herrn, beklagte sich ein Freund, daß Gott ihn solange nicht erhöre. Er schaute dem Freund in die Augen und sagte: „Hast du je daran gedacht, daß du Gott deine Wechsel präsentierst, bevor sie fällig sind?“ - Abraham hat fünfundzwanzig Jahre gewartet, ehe Gott seine Bitte erhörte; und Gott hat ihm sein Vertrauen zur Gerechtigkeit gerechnet. Die Erhörung war wundervoll! (Lies Hebr. 11,13-16.39.40.)

Hebräer 11,13-16.39.40 -- 13 Diese alle sind gestorben im Glauben und haben die Verheißung nicht empfangen, sondern sie von ferne gesehen und sich ihrer getröstet und wohl genügen lassen und bekannt, daß sie Gäste und Fremdlinge auf Erden wären. 14 Denn die solches sagen, die geben zu verstehen, daß sie ein Vaterland suchen. 15 Und zwar, wo sie das gemeint hätten, von welchem sie waren ausgezogen, hatten sie ja Zeit, wieder umzukehren. 16 Nun aber begehren sie eines bessern, nämlich eines himmlischen. Darum schämt sich Gott ihrer nicht, zu heißen ihr Gott; denn er hat ihnen eine Stadt zubereitet. ... 39 Diese alle haben durch den Glauben Zeugnis überkommen und nicht empfangen die Verheißung, 40 darum daß Gott etwas Besseres für uns zuvor ersehen hat, daß sie nicht ohne uns vollendet würden.

Mose hat, wie wir sehen, fünfzehnhundert Jahre gewartet, ehe Gott ihm seine beiden höchsten Wünsche erfüllt hat. Es ist wohl die längste Wartezeit, die je jemand ausgehalten hat!

Die Verheißung kann verziehen;
Kommt nicht bald, was Er verspricht,
muß man doch den Zweifel fliehen,
Weil Sein Wort Er niemals bricht.
Ist die rechte Zeit nur da,
So wird alles lauter Ja!
Hat Er es doch so gehalten
Seit dem Anbeginn der Welt;
Seine Wahrheit wird auch walten,
Bis die Welt in Asche fällt.
Spart Er's oft auch weit hinaus,
Es wird doch ein Amen draus!

(Sonntag, 30. Juni 1935)

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Zuletzt geändert am 30.04.2018 16:09 Uhr | powered by PmWiki (pmwiki-2.3.3)