BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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Startseite -- Bücher AT -- 2. Mose -- 406 (Der HERR redet mit Mose in der Stiftshütte außerhalb des Lagers)
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DAS ZWEITE BUCH MOSE (Exodus)
F. Das goldene Kalb und Moses Umgang mit Gott (2. Mose 32-34)

7. Der HERR redet mit Mose in der Stiftshütte außerhalb des Lagers (2. Mose 33,7-11)


2. Mose 33,7-11

7 Mose aber nahm die Hütte und schlug sie auf draußen, ferne vom Lager, und hieß sie eine Hütte des Stifts. Und wer den HERRN fragen wollte, mußte herausgehen zur Hütte des Stifts vor das Lager. 8 Und wenn Mose ausging zur Hütte so stand alles Volk auf und trat ein jeglicher in seiner Hütte Tür und sahen ihm nach, bis er in die Hütte kam. 9 Und wenn Mose in die Hütte kam, so kam die Wolkensäule hernieder und stand in der Hütte Tür und redete mit Mose. 10 Und alles Volk sah die Wolkensäule in der Hütte Tür stehen, und standen auf und neigten sich, ein jeglicher in seiner Hütte Tür. 11 Der HERR aber redete mit Mose von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mann mit seinem Freunde redet. Und wenn er wiederkehrte zum Lager, so wich sein Diener Josua, der Sohn Nuns, der Jüngling, nicht aus der Hütte.

Für Israel als ganzes Volk war dieses Geschehen von außerordentlichem Ernst. Sie mußten erkennen, daß Gott um des Goldenen Kalbes willen von ihnen gewichen war - daß Seine Gegenwart sich aus ihrer Mitte entfernt hatte! Das Gefühl und Bewußtsein des Getrenntseins von ihrem Gott durch ihre Sünde mußte ihnen auf solche Weise tief empfindbar werden und sollte ihre Bußwilligkeit und Buße wesentlich vertiefen! - Allen wahrhaft Reumütigen und nach Gottes Gegenwart Verlangenden war ja, wie wir sahen, nun ein Weg aufgetan, so daß sie in einer ganz neuen Weise zur Gemeinschaft mit Gott zurückfinden konnten! - Es kam nun auf die vielen einzelnen an, ob sie in dem befleckten Lager blieben oder aber den Herrn aufsuchten, der sich draußen im Zelte Moses offenbarte! - Man mußte sich jetzt trennen von der großen Volksgemeinschaft, die einen falschen Gott angenommen hatte - wenn man dem wahren Gott huldigen und dienen wollte! - Wohl trug ganz Israel noch den Namen „das Volk des Herrn“; aber ihr Zustand war ein derartiger geworden, daß Jehova Sich nicht mehr zu ihnen bekennen konnte! - Wir werden hier erinnert an das spätere Israel, das Christum ans Kreuz gebracht hatte. Sie hatten noch den Tempel, den jüdischen Gottesdienst in Jerusalem; aber den Herrn Jesus, ihren „Jehova“, hatten sie hinausgestoßen. Außerhalb des religiösen Lagers Israels - außerhalb ihrer „heiligen“ Stadt Jerusalem hatte Er den Kreuzestod erlitten! - Wer sich nun zu Jesus, dem gekreuzigten und auferstandenen Erlöser hingezogen fühlte, den erfaßte der Heilige Geist und führte ihn aus den verödeten Religionsformen Israels hinaus - dorthin, wo Jesus gelitten hatte - eben außerhalb der toten Frömmigkeit Israels! - Darum schreibt ein Apostel den Hebräern: „Christus hat, um das Volk durch Sein eigenes Blut zu heiligen, außerhalb der Tore Jerusalems (auf Golgatha) gelitten. Darum wollen wir zu Ihm hinausgehen, außerhalb des Lagers, und Seine Schmach teilen! Wir haben ja hier keine bleibende Heimat, sondern wir trachten nach der zukünftigen und sehnen uns nach ihr!“ - Gott hatte Sich in der ersten Christenheit ein ganz neues Zeugnis auf Erden erweckt, indem Er durch Seinen Geist alle, die Ihn in Wahrheit suchten, zu Jesus Christus, Seinem Sohn, hinzog, der gekreuzigt, aber auch am dritten Tage auferweckt und nach 40 Tagen zum Himmel erhöht worden war. - Wer Gott in Wahrheit anbeten will, der muß Ihn im Geiste anbeten, und das können wir nur durch den gekreuzigten, auferstandenen und zum Himmel erhöhten Herrn tun! Nur ein einfältiges, von oben her erleuchtetes Auge und Herz wird diesen Weg finden können - diesem wunderbaren schmalen, aber so gesegneten Weg, von welchem Hiob sagt; „Da ist ein Pfad, welchen der Raubvogel nicht kennt und den das Auge des Habichts nicht erblickt hat - den die wilden Tiere nicht betreten und über den der Löwe nicht hinschreitet!“ ([Hiob 28,7. 8; vgl. Spr. 12,28]; Jes. 35,8-10.)

Hiob 28,7.8 -- 7 Den Steig kein Adler erkannt hat und kein Geiersauge gesehen; 8 es hat das stolze Wild nicht darauf getreten und ist kein Löwe darauf gegangen. / Sprüche 12,28 --Auf dem Wege der Gerechtigkeit ist Leben, und auf ihrem gebahnten Pfad ist kein Tod. / Jesaja 35,8-10 -- 8 Und es wird daselbst eine Bahn sein und ein Weg, welcher der heilige Weg heißen wird, daß kein Unreiner darauf gehen darf; und derselbe wird für sie sein, daß man darauf gehe, daß auch die Toren nicht irren mögen. 9 Es wird da kein Löwe sein, und wird kein reißendes Tier darauf treten noch daselbst gefunden werden; sondern man wird frei sicher daselbst gehen. 10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und gen Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen.

Es kann Zeiten geben, wo es für den Gläubigen ein hohes, heiliges Vorrecht ist, sich wie der Stamm Levi in 2. Mos. 32,26-29 auf die Seite des Herrn zu stellen.

2. Mose 32,26-29 -- 26 trat er an das Tor des Lagers und sprach: Her zu mir, wer dem HERRN angehört! Da sammelten sich zu ihm alle Kinder Levi. 27 Und er sprach zu ihnen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Gürte ein jeglicher sein Schwert um seine Lenden und durchgehet hin und zurück von einem Tor zum andern das Lager, und erwürge ein jeglicher seinen Bruder, Freund und Nächsten. 28 Die Kinder Levi taten, wie ihnen Mose gesagt hatte; und fielen des Tages vom Volk dreitausend Mann. 29 Da sprach Mose: Füllet heute eure Hände dem HERRN, ein jeglicher an seinem Sohn und Bruder, daß heute über euch der Segen gegeben werde

gegen die Gleichgültigen und Ungetreuen - zum mindesten gegen deren Wege Zeugnis abzulegen und einen Platz einzunehmen, geschieden von dem Abfall und der Sünde einer toten Namenschristenheit! - Moses Handlungsweise hier, sowie die Aufforderung in Hebr. 13,12-14 kann in ähnlichen Lagen eine Leuchte sein für unseren Fuß und ein Licht für unseren Weg!

Hebräer 13,12-14 -- 12 Darum hat auch Jesus, auf daß er heiligte das Volk durch sein eigen Blut, gelitten draußen vor dem Tor. 13 So laßt uns nun zu ihm hinausgehen aus dem Lager und seine Schmach tragen. 14 Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.

Doch bedarf es stillen, ernsten Harrens auf Gott, tiefer geistlicher Weisheit und eines klaren, göttlich gewirkten Unterscheidungsvermögens, wenn wir in solchen Dingen nicht die größten Fehler machen wollen!

(Montag, 20. Mai 1935)

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