Vorige Andacht -- Nächste Andacht
20. Der HERR gebietet die Heiligung des Sabbattages als Zeichen eines ewigen Bundes (2. Mose 31,12-17)
2. Mose 31,12-17
12 Und der HERR redete mit Mose und sprach: 13 Sage den Kindern Israel und sprich: Haltet meinen Sabbat; denn derselbe ist ein Zeichen zwischen mir und euch auf eure Nachkommen, daß ihr wisset, daß ich der HERR bin, der euch heiligt. 14 Darum so haltet meinen Sabbat; denn er soll euch heilig sein. Wer ihn entheiligt, der soll des Todes sterben. Denn wer eine Arbeit da tut, des Seele soll ausgerottet werden von seinem Volk. 15 Sechs Tage soll man arbeiten; aber am siebenten Tag ist Sabbat, die heilige Ruhe des HERRN. Wer eine Arbeit tut am Sabbattag, der soll des Todes sterben. 16 Darum sollen die Kinder Israel den Sabbat halten, daß sie ihn auch bei ihren Nachkommen halten zum ewigen Bund. 17 Er ist ein ewiges Zeichen zwischen mir und den Kindern Israel. Denn in sechs Tagen machte der HERR Himmel und Erde; aber am siebenten Tage ruhte er und erquickte sich.
Der erste Festtag, den Gott für Israel anordnete, war also der Sabbat. (Lies 3. Mos. 23,2.3)
Derselbe war der siebente Tag der Woche, an Welchem Gott einst nach Vollendung des Schöpfungswerkes (Wiederherstellung der durch Satans Fall zerstörten Schöpfung) geruht hatte. Adam und Eva hätten dauernd mit Gott köstliche Ruhe und Gemeinschaft pflegen dürfen als Seine dankbaren Geschöpfe, Ebenbilder und Anbeter. Aber ach, wir wissen, wie schnell diese Ruhe und Segnung zerstört wurde: Satan, der Versucher und Verderber, kam herein, und das Menschenpaar ließ sich von ihm zum Ungehorsam und Abfall von Gott verleiten! Die Sünde ist in die Welt gekommen und hat hier in Gottes Schöpfung Verderben und Elend, Not, Jammer und Tod verbreitet. [Lies Röm. 5,12; 6,20.21; 8,19-23.]
Konnte Gott nun angesichts einer gefallenen und ins Verderben sinkenden Welt und inmitten der Sünde, des Seufzens und der Tränen Seiner Menschenkinder noch ruhen? O nein. Er ist ja „die Liebe“ und ist „reich an Barmherzigkeit“. Er will nicht den Tod des Sünders, sondern dessen Rettung und ewiges Heil! - Ja, „Gott hat so sehr die ganze Menschheit geliebt, daß Er Seinen eingeborenen Sohn zu uns herniedersandte und Ihn für uns dahingab“. Der Herr Jesus ist gekommen, um die Werke des Teufels zu zerstören und die Menschen zu erlösen. Als Jesus sterbend am Kreuz ausrief: „Es ist vollbracht!“ da war dem Teufel endgültig die Macht genommen und ein ewiger Sieg über ihn davongetragen - da war das große, wunderbare Werk der Erlösung und Versöhnung vollendet und der Grund gelegt, daß nun der wahre, ewige Sabbat für Gott und Sein Volk anbrechen - von seligen Herzen gefeiert werden kann in alle Ewigkeit. Heute noch ladet der Herr Jesus schuldbeladene, sündenmüde Menschenkinder ein: „Kommt her zu Mir, die ihr euch abquält und von schwerer Last bedrückt seid! Ich will euch erquicken und euch Ruhe schenken!“ Liebes Herz, sehnst du dich nach Ruhe? Soll für dich der wahre Sabbat anbrechen? (Lies 2. Kor. 5,17-21; Hebr. 4,9-11.)
Drum zu Jesus eil' auch du!
Der erste Tag, den Adam und Eva nach ihrer Erschaffung auf Erden erlebten - ehe noch Versuchung und Sünde an sie herangetreten waren - war also der große Ruhetag Gottes, an welchem Gott mit Wohlgefallen auf Sein vollendetes Werk, die Wiederherstellung Seiner Schöpfung, blicken konnte: „Denn siehe, es war alles sehr gut!“ - Nicht der Mensch hatte gearbeitet, sondern Gott. Es war Seine Ruhe und Freude, an welcher Adam und Eva im Paradiese teilhaben durften. Welch herrlicher Tag muß doch dieser erste und einzige Sabbattag im Paradies gewesen sein, als der Mensch von Versuchung und Sünde, von Elend und Kummer noch nichts wußte! [Lies 1. Mos. 2,1-3.]
Was aber wird für alle nach Gott dürstenden und Ihn liebenden Herzen der ewige Sabbat sein, den Gott in Seiner Liebe uns bereitet hat: „Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde, denn der erste Himmel und die erste Erde waren vergangen, und das Meer war verschwunden. Und ich sah die heilige Stadt, das Neue Jerusalem, aus dem Himmel herniederkommen von Gott - so herrlich wie eine für ihren Bräutigam geschmückte Braut. Und ich hörte eine laute Stimme vom Himmel her rufen: Siehe da, die Wohnstätte Gottes bei den Menschen! Ja. Er wird bei ihnen wohnen, und sie werden Sein Volk sein, und Gott Selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott!“ [Offenb. 21,1-3.]
(Samstag, 9. März 1935)