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12. Anweisungen zur Einsetzung Aarons und seiner Söhne zu Priestern (2. Mose 29,1-37)
g) Brust und Keule sollen gekocht und von den Priestern vor der Siftshütte gegessen werden (2. Mose 29,26-33)
2. Mose 29,26-33
26 Und sollst die Brust nehmen vom Widder der Füllung Aarons und sollst sie dem HERRN weben. Das soll dein Teil sein. 27 Und sollst also heiligen die Webebrust und die Hebeschulter, die gewebt und gehebt sind von dem Widder der Füllung Aarons und seiner Söhne. 28 Und das soll Aarons und seiner Söhne sein ewigerweise von den Kindern Israel; denn es ist ein Hebopfer. Und eine Hebe soll es sein, von den Kindern Israel von ihrem Dankopfern, ihre Hebe für den HERRN. 29 Aber die heiligen Kleider Aarons sollen seine Söhne haben nach ihm, daß sie darin gesalbt und ihre Hände gefüllt werden. 30 Welcher unter seinen Söhnen an seiner Statt Priester wird, der soll sie sieben Tage anziehen, daß er gehe in die Hütte des Stifts, zu dienen im Heiligen. 31 Du sollst aber nehmen den Widder der Füllung, und sein Fleisch an einem heiligen Ort kochen. 32 Und Aaron mit seinen Söhnen soll des Widders Fleisch essen samt dem Brot im Korbe vor der Tür der Hütte des Stifts. 33 Denn es ist zur Versöhnung damit geschehen, zu füllen ihre Hände, daß sie geweiht werden. Kein andrer soll es essen; denn es ist heilig.
Vers 29 und 30: Die heiligen Kleider Aarons sollten später auf seine Nachfolger übergehen. Jeder neue Hohepriester wurde für seinen erhabenen Dienst gesalbt und geweiht. Die Weihung der späteren Hohenpriester sollte wie diejenige Aarons sieben Tage dauern. Diese kurze Anweisung für die Zukunft ist hier eingeschaltet. - Vers 31 fährt fort, uns den Verlauf der Weihe Aarons und seiner Söhne zu beschreiben. Sie sollten im Vorhof des Heiligtums das Fleisch des Widders kochen. Und dann fand ein feierliches Priestermahl im Vorhof statt, an welchem selbstverständlich auch Mose teilnahm [vgl. V. 26], und zwar als der Führende! - Zu dem gekochten Fleisch gab es die verschiedenen Backwaren, die in dem Korb herzugebracht worden waren. [V. 2 u. 3.]
Ein Mahl ist in der Bibel stets ein Bild der Gemeinschaft. Hier sehen wir vorgebildet die heilige, durch den Geist gewirkte Gemeinschaft der wahren Priester Gottes, die sich mit Gott Selbst an Christus Jesus, ihrem Herrn und Erlöser, freuen. In immer neuer Weise erquickt sich ihre Seele an dem Herrn Jesus und Seiner großen Liebe, die sich für uns opferte am Kreuzesstamm! - Wir können es daher so gut verstehen, daß unser Heiland wünschte, daß Seine wahren Jünger immer neu ein Gedächtnismahl feiern möchten, bei welchem Seine Dahingabe am Kreuz ihre Herzen bewegt und beschäftigt und sie sich ihrer herrlichen neuen Gnadenstellung, der großen Liebe Gottes und der zukünftigen Herrlichkeit freuen! [Lies Luk. 22,14-23.]
Hierbei ist ihnen der Herr Jesus Selbst als der auferstandene und gekrönte Herr in besonderer Weise nahe und teilt ihre Freude, so wie sie die seinige teilen dürfen. - Nachdem zuerst von allem Gott das dargebracht worden war, was für Ihn bestimmt war [V. 22-25], empfing Mose als der Stellvertreter Gottes das Bruststück des Einweihungswidders.
Je näher wir Gott stehen, desto besser werden wir die Liebe und die Aufopferung unseres Herrn Jesu zu schätzen wissen in unserem Herzen! - Vers 33: „Sie sollen die Dinge essen, durch welche Sühnung für sie geschehen ist, um sie zu weihen und um sie zu heiligen!“ .In diesem Wort liegt eine wichtige geistliche Unterweisung für die Kinder Gottes: Gott wünscht, daß unsere Seele sich auch von dem Herrn Jesus nährt, sich an Ihm erfreut und erquickt, welcher einst unsere Sünden getilgt und die Sühnung für uns vollbracht hat am Kreuzesstamm! - Das ist die Bedeutung von Joh. 6,53-56
Wenn wir in tiefer Dankbarkeit und Anbetung es vor Augen haben, was unser Herr Jesus um unserer Sünden willen erlitt, dann ist dies wahre Erquickung und Stärkung für unsere Seele: „Mein Fleisch ist wahrhaftig Speise, und Mein Blut ist wahrhaftig Trank!“ - Es gibt wohl kaum etwas, was uns unserem Herrn Jesus so nahe bringt und uns unsere innere Verbindung mit Ihm so tief fühlen läßt wie gerade das anbetende Sinnen über diese Liebe, die sich so um die Tilgung unserer Schuld bemühte, wie Er es getan hat dort auf Golgatha. Deshalb sagt der Herr Jesus: „Wer Mein Fleisch ißt und Mein Blut trinkt, der bleibt in Mir und Ich in ihm!“ – Was uns ganz und gar einnimmt und die treibende Kraft unseres Lebens bildet, das ist die wunderbare Liebe, mit der der Herr Jesus uns liebt! Und Er ist deshalb für alle gestorben, damit die, welche nun wirklich zum neuen göttlichen Leben hindurchgedrungen sind, nicht mehr für sich selbst - nicht mehr ihren eigenen Interessen leben, sondern Ihm, der für sie gestorben und auferstanden ist!
(Freitag, 25. Januar 1935)