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2. Angaben zum Bau einer mit Gold überzogenen Bundeslade und des Gnadenthrons darüber (2. Mose 25,10-22)
2. MOSE 25,16-22
16 Und sollst in die Lade das Zeugnis legen, das ich dir geben werde. 17 Du sollst auch einen Gnadenstuhl machen von feinem Golde; dritthalb Ellen soll seine Länge sein und anderthalb Ellen seine Breite. 18 Und du sollst zwei Cherubim machen von getriebenem Golde zu beiden Enden des Gnadenstuhls, 19 daß ein Cherub sei an diesem Ende, der andere an dem andern Ende, und also zwei Cherubim seien an des Gnadenstuhls Enden. 20 Und die Cherubim sollen ihr Flügel ausbreiten von oben her, daß sie mit ihren Flügeln den Gnadenstuhl bedecken und eines jeglichen Antlitz gegen das des andern stehe; und ihre Antlitze sollen auf den Gnadenstuhl sehen. 21 Und sollst den Gnadenstuhl oben auf die Lade tun und in die Lade das Zeugnis legen, das ich dir geben werde. 22 Von dem Ort will ich mich dir bezeugen und mit dir reden, nämlich von dem Gnadenstuhl zwischen den zwei Cherubim, der auf der Lade des Zeugnisses ist, alles, was ich dir gebieten will an die Kinder Israel.
Nur auf Grund des am Großen Versöhnungstag auf die Bundeslade gesprengten Opferblutes konnte die Herrlichkeit Jehovas inmitten des sündigen Volkes Israel wohnen. - Die ausgebreiteten Flügel der Cherubim stellen den göttlichen Schutz dar für alle, die durch dieses kostbare Blut der Versöhnung erlöst und gereinigt sind! - David sagt: „Ich werde weilen in Deinem Zelte, Herr, in Ewigkeit - will Zuflucht nehmen zu dem Schutz Deiner Flügel! Ja, unter dem Schatten Deiner Flügel juble ich.“ - Wenn die Cherubim, die Darsteller und Vertreter der göttlichen Strafgerechtigkeit, hinblickten auf das für Israel vergossene Erlösungsblut, dann ist damit zum Ausdruck gebracht, daß die Gerechtigkeit und Heiligkeit Gottes völlig zufriedengestellt, ja verherrlicht worden ist durch die geschehene Sühne - daß Gott deshalb mit Freuden Israel die Vergebung und Annahme zusichern - es für gerecht erklären konnte. So triumphiert die göttliche Barmherzigkeit über das Gericht! - Und doch war es damals nur eine Vorschattung der herrlichen Erlösung, die jetzt schon seit mehr als 1900 Jahren in Tat und Wahrheit vollbracht ist durch den eingeborenen Sohn Gottes! - Was durch die Bundeslade und ihre Cherubim nur in Sinnbildern dargestellt wurde, das ist durch unseren großen Heiland Jesus Christus herrliche, ewiggültige Wirklichkeit geworden: „Mit Seinem eigenen Blut ist Er ein für allemal in das himmlische Heiligtum eingegangen, als Er eine ewig gültige Erlösung erworben und vollbracht hatte. Jetzt findet Gott, der in seiner Liebe Selbst uns Seinen Sohn gesandt und Ihn für uns dahingegeben hat, Seine Wonne darin, Sünder zu begnadigen und sie für immerdar als geliebte Kinder in Sein Haus, in Seine Herrlichkeit aufzunehmen. Jetzt ist es voll und ganz wahr geworden: „Die göttliche Barmherzigkeit triumphiert über das Gericht!“ „Die Gnade Gottes herrscht königlich auf Grund der befriedigten Gerechtigkeit, indem sie durch Jesus Christus, unseren Herrn, das ewige Leben spendet!“ [Lies Röm. 5,20. 21; Jak. 2,13.]
In der durch Christum vollbrachten Erlösung - in dem uns geschenkten Heil sind alle Eigenschaften Gottes in wundervollsten Einklang miteinander gebracht: Gnade und Heiligkeit, Liebe und Gerechtigkeit, Haß gegen die Sünde und Barmherzigkeit gegen den Sünder! Dieses Miteinander-in-Einklang-Gebrachtsein der göttlichen Eigenschaften findet seinen Ausdruck in den Worten: „Die Angesichter der Cherubim sind einander zugewandt!“ - Ja, durch das Kreuz von Golgatha wurde es erreicht und erfüllt: „Gnade und Wahrheit sind einander begegnet, Gerechtigkeit und Friede haben einander geküßt!“ [Ps. 85,10 (Luth. 11); vgl. Ps. 25,10; Jer. 31,20.]
Daß nun Gott in allen Seinen wunderbaren Eigenschaften so verherrlicht und so geoffenbart ist vor aller Welt, konnte nur geschehen durch die gnadenvolle Dahingabe unseres großen Heilandes in den Tod - durch Sein vollbrachtes Erlösungswerk! Dies liegt in den Worten: „Die Angesichter der Cherubim sollen auf den Versöhnungsdeckel der Bundeslade gerichtet sein!“ (Lies Gal. 2,19.20; 5,1; Eph. 2,1-10.)
(Dienstag, 23. Oktober 1934)