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Startseite -- Bücher AT -- 2. Mose -- 184 (Wann hebräische Sklaven und Sklavinnen befreit werden müssen und wann nicht)
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DAS ZWEITE BUCH MOSE (Exodus)
D. GESETZ 1: Das Bundesbuch (2. Mose 20-24)

5. Wann hebräische Sklaven und Sklavinnen befreit werden müssen und wann nicht (2. Mose 21,1-11)


2. MOSE 21,1-6

1 Dies sind die Rechte, die du ihnen sollst vorlegen: 2 So du einen hebräischen Knecht kaufst, der soll dir sechs Jahre dienen; im siebenten Jahr soll er frei ausgehen umsonst. 3 Ist er ohne Weib gekommen, so soll er auch ohne Weib ausgehen; ist er aber mit Weib gekommen, so soll sein Weib mit ihm ausgehen. 4 Hat ihm aber sein Herr ein Weib gegeben, und er hat Söhne oder Töchter gezeugt, so soll das Weib und die Kinder seines Herrn sein, er aber soll ohne Weib ausgehen. 5 Spricht aber der Knecht: Ich habe meinen Herren lieb und mein Weib und Kind, ich will nicht frei werden, 6 so bringe ihn sein Herr vor die "Götter" Richter und halte ihn an die Tür oder den Pfosten und bohre ihm mit einem Pfriem durch sein Ohr, und er sei sein Knecht ewig.

Die vorliegenden Rechtsordnungen, durch welche das Volksleben Israels zum bürgerlichen Gemeinwesen gestaltet und die gottesstaatliche Ordnung gesichert werden sollte, beginnen damit, die persönlichen Rechte der israelitischen Knechte und Mägde festzulegen und ihnen den Weg zum Freiwerden zu bahnen. Diese Knechte und Mägde waren für Geld Gekaufte, also Leibeigene, jedoch nicht im gleichen Sinne wie fremdländische Sklaven und nur für einige Jahre. - Kaufen konnte ein Israelit seinen Volksgenossen, wenn derselbe seitens des Gerichts wegen Diebstahl, den er nicht erstatten konnte, verkauft wurde oder wenn er, weil zu arm, sich zu erhalten, sich freiwillig in Knechtsdienst begab! - In jedem Falle aber mußte ein solcher Knecht, eine solche Magd laut dieses göttlichen Gesetzes nach sechs Dienstjahren freigegeben werden, und zwar umsonst! - Ja, der Besitzer wurde noch verpflichtet, den Freigelassenen nicht leer ausgehen zu lassen, sondern ihm von seinem Kleinvieh, sowie an Getreide und Most so viel mitzugeben, als er mitnehmen konnte! - Und um das Herz des Dienstherrn willig zu stimmen für die Freilassung des Knechtes, wird noch darauf hingewiesen, daß der Knecht oder die Magd ja so viel gearbeitet habe, daß man, wenn statt seiner ein Tagelöhner gearbeitet hätte, er die doppelten Kosten gehabt hätte! Zudem gab der große Gott Seinem Volke im Lande der Verheißung alles so reichlich und lohnte jedes Wohlwollen und Wohltun so gütig, daß alle Glieder Seines Volkes von Herzen gern Güte und Wohltat üben sollten! - Bei der Freilassung kamen dreierlei Verhältnisse in Betracht: Entweder der Knecht war unverheiratet gekommen und geblieben und ging auch als einzelner wieder frei aus; oder aber: er war mit seiner Frau gekommen, dann ging er auch mit seiner Familie frei aus; oder aber: sein Herr hatte ihm erst während seiner Dienstzeit eine Gekaufte zur Gattin gegeben. In diesem Falle mußte bei der Freilassung des Knechtes die Gattin samt den Kindern Eigentum des Besitzers bleiben, bis der Knecht in seiner Freiheit so viel erworben hatte, daß er Frau und Kinder loskaufen und zu sich holen konnte. (Dies mochte bei dem Reichtum des Landes nicht schwer fallen und auch nicht allzulange dauern!) - Doch es gab auch noch eine andere Lösung. War der Besitzer wohlwollend und gütig, dann lag es für den Knecht nahe, aus Liebe zu seinem Herrn und um eine auch nur zeitweilige Trennung von seiner Familie zu vermeiden, sich für ein dauerndes Bleiben bei feinem Besitzer zu entscheiden! - In diesem Falle sollte die Sache vor Gericht klargestellt werden, und der für immer im Dienst seines Herrn Bleibende erhielt mit dem Durchbohren des Ohres ein nie auszutilgendes Zeichen seiner bleibenden Dienstbarkeit! (Lies 5. Mos. 15,12-18.)

5. Mose 15,12-18 -- 12 Wenn sich dein Bruder, ein Hebräer oder eine Hebräerin, dir verkauft, so soll er dir sechs Jahre dienen; im siebenten Jahr sollst du ihn frei losgeben. 13 Und wenn du ihn frei losgibst, sollst du ihn nicht leer von dir gehen lassen, 14 sondern sollst ihm auflegen von deinen Schafen, von deiner Tenne von deiner Kelter, daß du gebest von dem, das dir der HERR, dein Gott, gesegnet hat. 15 Und gedenke, daß du auch Knecht warst in Ägyptenland und der HERR, dein Gott, dich erlöst hat; darum gebiete ich dir solches heute. 16 Wird er aber zu dir sprechen: Ich will nicht ausziehen von dir; denn ich habe dich und dein Haus lieb (weil ihm wohl bei dir ist), 17 so nimm einen Pfriemen und bohre ihm durch sein Ohr an der Tür und laß ihn ewiglich dein Knecht sein. Mit deiner Magd sollst du auch also tun. 18 Und laß dich's nicht schwer dünken, daß du ihn frei losgibst, denn er hat dir als zwiefältiger Tagelöhner sechs Jahre gedient; so wird der HERR, dein Gott, dich segnen in allem, was du tust.

Das Wertvollste an diesem Einblick in die israelitischen Verhältnisse ist die Tatsache, daß jener israelitische Knecht ein treffendes Abbild vom Herrn Jesus ist! - Freiwillig begab Er Sich in die Stellung eines Knechtes - aus Liebe zu Gott und zu uns: „Denn des Menschen Sohn ist nicht gekommen, um Sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen und Sein Leben zu geben als Lösegeld für viele.“ - O daß wir alle Seine Liebe - Seinen Dienemut hätten! (Lies [Phil. 2,1-8]; vgl. Luk. 22,27.)

Philipper 2,1-8 -- 1 Ist nun bei euch Ermahnung in Christo, ist Trost der Liebe, ist Gemeinschaft des Geistes, ist herzliche Liebe und Barmherzigkeit, 2 so erfüllet meine Freude, daß ihr eines Sinnes seid, gleiche Liebe habt, einmütig und einhellig seid. 3 Nichts tut durch Zank oder eitle Ehre; sondern durch Demut achte einer den andern höher denn sich selbst, 4 und ein jeglicher sehe nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was des andern ist. 5 Ein jeglicher sei gesinnt, wie Jesus Christus auch war: 6 welcher, ob er wohl in göttlicher Gestalt war, hielt er's nicht für einen Raub, Gott gleich sein, 7 sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward gleich wie ein andrer Mensch und an Gebärden als ein Mensch erfunden; 8 er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz. / Lukas 22,27 -- Denn welcher ist größer: Der zu Tische sitzt oder der da dient? Ist's nicht also, daß der zu Tische sitzt! Ich aber bin unter euch wie ein Diener.

Er sprach: „Ich bin vom Himmel herniedergekommen - nicht auf daß Ich Meinen Willen tue, sondern den Willen Dessen, der Mich gesandt hat!“ (Joh. 6,38; vgl. 4,34; 5,30.)

Johannes 6,38 -- 38 Denn ich bin vom Himmel gekommen, nicht daß ich meinen Willen tue, sondern den Willen des, der mich gesandt hat. / Johannes 4,34 -- 34 Jesus spricht zu ihnen: Meine Speise ist die, daß ich tue den Willen des, der mich gesandt hat, und vollende sein Werk. / Johannes 5,30 -- 30 Ich kann nichts von mir selber tun. Wie ich höre, so richte ich, und mein Gericht ist recht; denn ich suche nicht meinen Willen, sondern des Vaters Willen, der mich gesandt hat.

(Freitag, 10. August 1934)

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Zuletzt geändert am 23.10.2015 12:31 Uhr | powered by PmWiki (pmwiki-2.3.3)