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46. Jakob segnet EPHRAIM vor MANASSE und verheißt, dass Gott sie ins Land ihrer Väter zurückbringen wird (1. Mose 48,15-22)
1. MOSE 48,15.16
15 Und er segnete Joseph und sprach: Der Gott, vor dem meine Väter, Abraham und Isaak, gewandelt haben, der Gott, der mein Hirte gewesen ist mein Leben lang bis auf diesen Tag, 16 der Engel, der mich erlöst hat von allem Übel, der segne diese Knaben, daß sie nach meiner Väter Abrahams und Isaaks, Namen genannt werden, daß sie wachsen und viel werden auf Erden.
PSALM 103,1-4
1 Ein Psalm Davids. Lobe den HERRN, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen! 2 Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiß nicht, was er dir Gutes getan hat: 3 der dir alle deine Sünden vergibt und heilet alle deine Gebrechen, 4 der dein Leben vom Verderben erlöst, der dich krönt mit Gnade und Barmherzigkeit
Solange Jakobs Hände auf den Häuptern seiner jungen Enkel lagen, gab er ein Zeugnis von Gottes Liebe und Treue über seinem Leben. Wie bei einem Wanderer, der sich in Nacht und Dunkel durch tiefe Talschluchten und auf rauhen, gefährlichen Wegen hindurchgearbeitet hat bis zur Höhe und nun mit einem Blick den ganzen Weg überschaut, so war es auch bei ihm. Bei diesem Rückblick pries er nun aus tiefstem Herzen seinen großen Gott. Gottes Hirtentreue und Macht hatte er ja ganz kostbar erfahren in seinem Leben. Daher konnte er Ihn rühmen als den ewig treuen, allmächtigen Herrn, der schon über seinem Vater Isaak und seinem Großvater Abraham so wunderbar gewaltet hatte. [Lies Ps. 89,16.17; 92,1-5 (Luther 92,2-6).]
Ob er wohl mit dem Engel den Herrn Jesus Selbst meinte in verborgener Gestalt, der Ihn immer wieder erlöste und befreite aus allen Übeln? – Zum erstenmal in der Schrift wird hier unser großer Gott in Seiner Hirtentreue geschaut und gerühmt, und voll Zuversicht dürfen auch wir, die Erlösten, sprechen: „Der Herr ist mein Hirte, mir mangelt nichts. Auf grünen Auen läßt Er mich ruhen und führt mich zu frischem Wasser. Er bringt meine Seele immer wieder zurecht und erquickt sie von neuem! Auch wenn ich wandere im Tal des Todesschattens, fürchte ich kein Unglück, denn Du, Herr, bist bei mir, Dein Hirtenstab und Stecken, sie trösten mich! Du deckst mir den Tisch angesichts meiner Feinde; Du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, mein Freudenbecher fließt über. Fürwahr, die Gnade und die Huld des Herrn werden mich begleiten mein ganzes Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar!“ (Lies Ps. 80,1 [Luther 80,2]; Jes. 40,11; Hes. 34,11-16.)
(Donnerstag, 22. April 1954)