Vorige Andacht -- Nächste Andacht
36. Jakob bringt seine Familie in Sicherheit und ringt nachts alleine mit einem Mann am Jabbok (1. Mose 32,23-27)
1. MOSE 32,25-27
25 und blieb allein. Da rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte anbrach. 26 Und da er sah, daß er ihn nicht übermochte, rührte er das Gelenk seiner Hüfte an; und das Gelenk der Hüfte Jakobs ward über dem Ringen mit ihm verrenkt. 27 Und er sprach: Laß mich gehen, denn die Morgenröte bricht an. Aber er antwortete: Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn.
LUKAS 9,23-25
23 Da sprach er zu ihnen allen: Wer mir folgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach. 24 Denn wer sein Leben erhalten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird's erhalten. 25 Und welchen Nutzen hätte der Mensch, ob er die ganze Welt gewönne, und verlöre sich selbst oder beschädigte sich selbst?
LUKAS 14,27-33
27 Und wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein. 28 Wer ist aber unter euch, der einen Turm bauen will, und sitzt nicht zuvor und überschlägt die Kosten, ob er's habe, hinauszuführen? 29 auf daß nicht, wo er Grund gelegt hat und kann's nicht hinausführen, alle, die es sehen, fangen an, sein zu spotten, 30 und sagen: Dieser Mensch hob an zu bauen, und kann's nicht hinausführen. 31 Oder welcher König will sich begeben in einen Streit wider einen andern König und sitzt nicht zuvor und ratschlagt, ob er könne mit zehntausend begegnen dem, der über ihn kommt mit zwanzigtausend? 32 Wo nicht, so schickt er Botschaft, wenn jener noch ferne ist, und bittet um Frieden. 33 Also muß auch ein jeglicher unter euch, der nicht absagt allem, was er hat, kann nicht mein Jünger sein.
Ach wie manche, die sich gläubig nennen, üben ihren Angehörigen gegenüber solch falsche Nachsicht. Wenn sie auch wirklich dem Herrn dienen wollen, so dulden sie doch in ihrem Hause einen feinen Götzendienst, Weltdienst, Hoffart und weltliche Kleidung, sie lieben Tanz, Theater und dergleichen, Es heißt bei ihnen wohl: „Ich will dem Herrn dienen!“ Aber sie üben keinen starken und gesegneten Einfluß auf die Ihrigen aus, und sie sprechen nicht: „Ich und mein Haus - wir wollen dem Herrn dienen.“ Ist dies etwa etwas anderes, als was Jakob getan hat? Die Stunde wird kommen, da Gott auch uns entgegentreten muß und mit uns ringen wird, um uns zu demütigen, wenn wir solche Dinge nicht abgelegt haben. Der Herr kann wohl viel Geduld mit-uns haben - 20 Jahre lang und noch länger! Aber Er kann uns nicht in der Sünde belassen. Liegt Ihm doch alles daran, daß wir das herrliche uns gesteckte Ziel wirklich erreichen! [Lies 1. Kor. 3,11-15; 2. Kor. 5,9.10.]
Man spricht häufig von einer zweiten, gründlicheren Hingabe an den Herrn, die man im Verlauf des Christenlebens vollziehen muß. - Wahrlich, es ist so nötig, daß man einmal erkennt, welch armes, schwaches und wertloses Geschöpf man ist. Bist du schon am Jabbok gewesen mit deinem Gott? Dann wirst du dich von all deinen verkehrten Ansichten und Meinungen gelöst haben. Der Herr will dich so gern heute mit Sich Selbst in eine ganz neue, innige Lebensverbindung bringen, so daß du auf einer völlig neuen. Stufe Ihm dienen kannst. Und gar manches, was du bisher noch im Fleische ansahst oder tatest, Wirst du nun in der Kraft des Heiligen Geistes ganz anders machen und in Seinem Licht erkennen und tun! Es ist doch ein gewaltiger Unterschied zwischen Kindern Gottes, die sich noch in so viel Verkehrtem bewegen und denen, die sich durch den Heiligen Geist wirklich gelöst und getrennt haben von allem Menschlichen und Fleischlichen und sich umgestalten lassen zu einem gänzlich neuen Leben! (Lies 1. Kor. 3,1-3; Röm. 8,5-14.)
(Donnerstag, 4. Dezember 1952)