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31. Laban sucht seinen Hausgott vergeblich in Jakobs Hausrat. Daraufhin macht Jakob Laban Vorwürfe (1. Mose 31,33-42)
1. MOSE 31,33-42
33 Da ging Laban in die Hütten Jakobs und Leas und der beiden Mägde, und fand nichts; und ging aus der Hütte Leas in die Hütte Rahels. 34 Da nahm Rahel die Götzen und legte sie unter den Kamelsattel und setzte sich darauf. Laban aber betastete die ganze Hütte und fand nichts. 35 Da sprach sie zu ihrem Vater: Mein Herr, zürne mir nicht, denn ich kann nicht aufstehen vor dir, denn es geht mir nach der Frauen Weise. Also fand er die Götzen nicht, wie sehr er suchte. 36 Und Jakob ward zornig und schalt Laban und sprach zu ihm: Was habe ich mißgehandelt oder gesündigt, daß du so auf mich erhitzt bist? 37 Du hast allen meinen Hausrat betastet. Was hast du von meinem Hausrat gefunden? Lege das dar vor meinen und deinen Brüdern, daß sie zwischen uns beiden richten. 38 Diese zwanzig Jahre bin ich bei dir gewesen, deine Schafe und Ziegen sind nicht unfruchtbar gewesen; die Widder deiner Herde habe ich nie gegessen; 39 was die Tiere zerrissen, brachte ich dir nicht, ich mußte es bezahlen; du fordertest es von meiner Hand, es mochte mir des Tages oder des Nachts gestohlen sein. 40 Des Tages verschmachtete ich vor Hitze und des Nachts vor Frost, und kam kein Schlaf in meine Augen. 41 Also habe ich diese zwanzig Jahre in deinem Hause gedient, vierzehn um deine Töchter und sechs um deine Herde, und du hast mir meinen Lohn zehnmal verändert. 42 Wo nicht der Gott meines Vaters, der Gott Abrahams und die Furcht Isaaks, auf meiner Seite gewesen wäre, du hättest mich leer lassen ziehen. Aber Gott hat mein Elend und meine Mühe angesehen und hat dich gestern gestraft.
5. MOSE 24,14.15
14 Du sollst dem Dürftigen und Armen seinen Lohn nicht vorenthalten, er sei von deinen Brüdern oder den Fremdlingen, die in deinem Lande und in deinen Toren sind, 15 sondern sollst ihm seinen Lohn des Tages geben, daß die Sonne nicht darüber untergehe (denn er ist dürftig und erhält seine Seele damit), auf daß er nicht wider dich den HERRN anrufe und es dir Sünde sei
Nachdem Laban alles im Zelte seiner Töchter durchsucht hatte und nichts fand, geriet Jakob in Zorn und hielt ihm das Unrecht seines Nachforschens und Durchsuchens vor, wie überhaupt die Härte seines Verhaltens gegen ihn! Für seinen uneigennützigen, treuen Dienst, an dem er durch zwanzig Jahre festgehalten hatte, war er von Laban kärglich belohnt worden. Ja, er muß Laban vorhalten, daß er seinen Lohn immer wieder geändert und gekürzt habe - nun schon zehnmal! Es gehört für einen Vorgesetzten viel Gnade dazu, daß er genügend Lohn und Anerkennung denen gibt, die so treu und eifrig den Dienst tun. Wie leicht fehlt man hierin! Den Christen in Kolossä schreibt der Apostel: „Ihr Vorgesetzten, gewährt euren Untergebenen, was recht und billig ist, und bedenkt, daß auch ihr einen Herrn habt, der in den himmlischen Welten thront und es ganz gewiß nicht an reicher Anerkennung und Belohnung fehlen lassen wird - der euch reichlich vergelten wird nach dem Maß eurer Treue und Hingabe!“ [Vgl. 5. Mose 15,12-14; Jak. 5,1-4.]
Auch die Gläubigen unserer Tage werden hier an ihre große Verantwortung erinnert und zu einer Nachprüfung veranlaßt, ob sie in allen Fragen betreffs des Geldes und des Erwerbs, besonders in der Behandlung ihrer Angestellten und Untergebenen, gerecht, fürsorglich und barmherzig gewesen sind! Die besitzenden und wohlhabenden Gläubigen werden zugleich erinnert an die Stunde, da all ihre Besitztümer völlig wertlos sein werden. Die Schrift sagt: „Die Welt vergeht mit ihrer Lust und ihrem Gewinn; wer jedoch den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit!“ Wir hören auch die eindrücklichen Worte unseres Herrn: „Jeder Arbeiter ist seines Lohnes wert!“ (Lies 1. Tim. 5,18; 1. Kor. 9,9.10; vgl. 3. Mose 19,13.)
(Mittwoch, 26. November 1952)