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21. Jakob trifft in Haran ein und hilft seiner Cousine Rahel, die Schafe seines Onkels Laban zu tränken (1. Mose 29,1-12)
1. MOSE 29,1-12
1 Da hob Jakob seine Füße auf und ging in das Land, das gegen Morgen liegt, 2 und sah sich um, und siehe, da war ein Brunnen auf dem Felde, und siehe, drei Herden Schafe lagen dabei; denn von dem Brunnen pflegten sie die Herden zu tränken, und ein großer Stein lag vor dem Loch des Brunnens. 3 Und sie pflegten die Herden alle daselbst zu versammeln und den Stein von dem Brunnenloch zu wälzen und die Schafe zu tränken und taten alsdann den Stein wieder vor das Loch an seine Stätte. 4 Und Jakob sprach zu ihnen: Liebe Brüder, wo seid ihr her? Sie antworteten: Wir sind von Haran. 5 Er sprach zu ihnen: Kennt ihr auch Laban, den Sohn Nahors? Sie antworteten: Wir kennen ihn wohl. 6 Er sprach: Geht es ihm auch wohl? Sie antworteten: Es geht ihm wohl; und siehe, da kommt seine Tochter Rahel mit den Schafen. 7 Er sprach: Es ist noch hoher Tag und ist noch nicht Zeit das Vieh einzutreiben; tränkt doch die Schafe und geht hin und weidet sie. 8 Sie antworteten: Wir können nicht, bis daß alle Herden zusammengebracht werden und wir den Stein von des Brunnens Loch wälzen und also die Schafe tränken. 9 Als er noch mit ihnen redete, kam Rahel mit den Schafen ihres Vaters; denn sie hütete die Schafe. 10 Da aber Jakob sah Rahel, die Tochter Labans, des Bruders seiner Mutter, und die Schafe Labans, des Bruders seiner Mutter, trat er hinzu und wälzte den Stein von dem Loch des Brunnens und tränkte die Schafe Labans, des Bruders seiner Mutter. 11 Und er küßte Rahel und weinte laut 12 und sagte ihr an, daß er ihres Vaters Bruder wäre und Rebekkas Sohn. Da lief sie und sagte es ihrem Vater an.
1. THESSALONICHER 4,9.10
9 Von der brüderlichen Liebe aber ist nicht not euch zu schreiben; denn ihr seid selbst von Gott gelehrt, euch untereinander zu lieben. 10 Und das tut ihr auch an allen Brüdern, die in ganz Mazedonien sind. Wir ermahnen euch aber, liebe Brüder, daß ihr noch völliger werdet.
Rahel war so überrascht von diesem Zusammentreffen, daß sie schnell nach Hause eilte und ihrem Vater berichtete, daß ein Verwandter aus der Ferne gekommen sei. Laban eilte Jakob entgegen, begrüßte ihn herzlich und führte ihn in sein Haus. Jakob war allerdings nicht, wie einst Elieser, mit reichen Gaben zu seinen Verwandten gekommen. Er erzählte seinem Onkel all seine Erlebnisse und daß er nur mit seinem Stab in der Hand gekommen sei. „Dennoch bist du mein Gebein und mein Fleisch“, antwortete Laban herzlich, nachdem Jakob ihm alles Erlebte erzählt hatte. Warme, brüderliche Gemeinschaft kennzeichnet die Begegnungen von Kindern Gottes. Wahren Gläubigen gegenüber wollen wir stets denken an das innige Band, mit dem der Herr Jesus Christus uns verbunden hat in Seinem Namen! Hieran wollen wir auch dann festhalten, wenn einmal die Begegnung anders ausfällt, als wir es uns vorher gedacht hatten. Den römischen Christen schreibt Paulus: „Kommt einander in herzlicher Geschwisterliebe entgegen und gebt einander ein gutes Vorbild in gegenseitiger Wertschätzung und Hochachtung!“ [Lies Röm. 12,10.13; vgl. Hebr. 13,1.2; 1. Petr. 4,8-10.]
Jakob konnte nicht untätig zusehen, wie im Hause seines Onkels alles der Arbeit nachging. Er griff wacker mit zu, und bald bemerkte Laban, daß sein Neffe ein erfahrener und treuer Hirte sei. Christen sollen wissen, daß keine Arbeit den Menschen herabsetzt, sondern daß wir mit jeder Arbeit Gott, unseren Vater, ehren dürfen. Es wird uns zugerufen: „Dienst du, so tue es aus der Kraft, die Gott dir gibt, damit auch in allem Gott verherrlicht und gepriesen werde! Ihm gebührt ja die Ehre und die Macht in alle Ewigkeit! Amen.“ (Lies 1. Petr. 4,11; KoI. 3,22-24; GaI. 1,10.)
(Donnerstag, 6. November 1952)