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17. Rebekka bewirkt, dass Isaak den Jakob im Segen wegschickt, um eine ihrer Nichten zu heiraten (1. Mose 27,42-28,5)
1. MOSE 27,42-28,5
42 Da wurden Rebekka angesagt diese Worte ihres älteren Sohnes Esau; und sie schickte hin und ließ Jakob, ihren jüngeren Sohn, rufen und sprach zu ihm: Siehe, dein Bruder Esau droht dir, daß er dich erwürgen will. 43 Und nun höre meine Stimme, mein Sohn: Mache dich auf und fliehe zu meinem Bruder Laban gen Haran 44 und bleib eine Weile bei ihm, bis sich der Grimm deines Bruders legt 45 und bis sich sein Zorn wider dich von dir wendet und er vergißt, was du an ihm getan hast; so will ich darnach schicken und dich von dannen holen lassen. Warum sollte ich euer beider beraubt werden auf einen Tag? 46 Und Rebekka sprach zu Isaak: Mich verdrießt, zu leben vor den Töchter Heth. Wo Jakob ein Weib nimmt von den Töchter Heth wie diese, von den Töchtern des Landes, was soll mir das Leben? KAPITEL 28, 1Da rief Isaak seinen Sohn Jakob und segnete ihn und gebot ihm und sprach zu ihm: Nimm nicht ein Weib von den Töchtern Kanaans; 2 Sondern mache dich auf und ziehe nach Mesopotamien zum Hause Bethuels, des Vaters deiner Mutter, und nimm dir ein Weib daselbst von den Töchtern Labans, des Bruders deiner Mutter. 3 Aber der allmächtige Gott segne dich und mache dich fruchtbar und mehre dich, daß du werdest ein Haufe Völker, 4 und gebe dir den Segen Abrahams, dir und deinem Samen mit dir, daß du besitzest das Land, darin du ein Fremdling bist, das Gott Abraham gegeben hat. 5 Also fertigte Isaak den Jakob ab, daß er nach Mesopotamien zog zu Laban, Bethuels Sohn, in Syrien, dem Bruder Rebekkas, seiner und Esaus Mutter.
RÖMER 8,18
Denn ich halte es dafür, daß dieser Zeit Leiden der Herrlichkeit nicht wert sei, die an uns soll offenbart werden.
Unerwartete, dunkle Sorgenschatten hatten sich auf die Zelte der Familie Isaaks gelegt. Als Rebekka von den Überlegungen und Plänen Esaus erfuhr, riet sie ihrem Sohn Jakob, einstweilen zu ihrem Bruder Laban nach Haran zu fliehen, denn sie sprach: „Warum sollte ich beide Söhne an einem Tage verlieren!“ - nämlich Jakob durch Esaus mörderische Absicht und Esau dann wieder durch die Blutrache, die ihn treffen mußte! [Lies 2. Mose 21,12.14; 3. Mose 24,17.]
Um ihres Mannes Zustimmung zu diesem neuen Plan mit Jakob zu erlangen, ohne ihn durch Mitteilung 'von Esaus Mordgedanken zu kränken, sprach sie ihren Ärger über die beiden heidnischen Frauen Esaus aus und gab dadurch auch ihren Überdruß am Leben kund, falls auch Jakob eine Kanaaniterin heiraten würde! Zugleich mag sie Isaak daran erinnert haben, welch ernstes Anliegen es seinem Vater Abraham einst gewesen war, daß er selbst keine Kanaaniterin zur Frau nehme. Isaak stimmte ihr durchaus zu und gab seinem Sohn Jakob mit frohen Hoffnungen den väterlichen Abschiedssegen auf den Weg. Dieser neue. Segensspruch Isaaks atmete weit mehr den Geist Gottes als derjenige, den Jakob zuvor durch Betrug seinem Vater abgezwungen hatte. - Innerlich bestimmt durch diesen neuen Auftrag zog Jakob nun fort nach Paddan-Aram. Seine weitere Geschichte zeigt uns, wie Gott seinen Knecht durch Leiden läuterte und durch Prüfungen seines Glaubens ihn erzog, bis er endlich als „Israel“, das heißt als Gotteskämpfer und Gottesfürst, heimkehrte in das Land der Verheißung, von dem er ausgegangen war. [Lies 1. Mose 35,9-15.]
Es sind dies die erstaunlichen Wege durch Kreuz zur Krone, durch Erniedrigung zur Höhe und Herrlichkeit, wie sie hernach auch Joseph, David, schließlich die Gemeinde Gottes und vor allem Christus ging! (Lies Phil. 2, 5-11.)
(Sonntag, 31. August 1952)