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42. Gott fordert von Abraham die Opferung seines Sohnes Isaak als Brandopfer (1. Mose 22,1-2)
1. MOSE 22,1-2
1 Nach diesen Geschichten versuchte Gott Abraham und sprach zu ihm: Abraham! Und er antwortete: Hier bin ich. 2 Und er sprach: Nimm Isaak, deinen einzigen Sohn, den du lieb hast, und gehe hin in das Land Morija und opfere ihn daselbst zum Brandopfer auf einem Berge, den ich dir sagen werde.
JESAJA 6,1-8
1 Des Jahres, da der König Usia starb, sah ich den HERRN sitzen auf einem hohen und erhabenen Stuhl, und sein Saum füllte den Tempel. 2 Seraphim standen über ihm; ein jeglicher hatte sechs Flügel: mit zweien deckten sie ihr Antlitz, mit zweien deckten sie ihre Füße, und mit zweien flogen sie. 3 Und einer rief zum andern und sprach: Heilig, heilig, heilig ist der HERR Zebaoth; alle Lande sind seiner Ehre voll! 4 daß die Überschwellen bebten von der Stimme ihres Rufens, und das Haus ward voll Rauch. 5 Da sprach ich: Weh mir, ich vergehe! denn ich bin unreiner Lippen und wohne unter einem Volk von unreinen Lippen; denn ich habe den König, den HERRN Zebaoth, gesehen mit meinen Augen. 6 Da flog der Seraphim einer zu mir und hatte eine glühende Kohle in der Hand, die er mit der Zange vom Altar nahm, 7 und rührte meinen Mund an und sprach: Siehe, hiermit sind deine Lippen gerührt, daß deine Missetat von dir genommen werde und deine Sünde versöhnt sei. 8 Und ich hörte die Stimme des HERRN, daß er sprach: Wen soll ich senden? Wer will unser Bote sein? Ich aber sprach: Hier bin ich; sende mich!
Auf Gottes Anruf antwortet Abraham: „Hier bin ich!“ – Auf welche Weise der Herr hier zu Seinem Knechte sprach, wissen wir nicht – vielleicht geschah es in der Nacht; denn gleich am andern Morgen in der Frühe machte er sich auf, den Befehl Gottes auszuführen. Und wahrlich, es war kein leichter Weg, der vor ihm lag. – Dreimal hören wir hier, wie der Patriarch seiner Bereitwilligkeit Ausdruck gibt mit den Worten: „Hier bin ich!“ Dieses Wort bringt genau den Sinn zur Geltung, den Gott auch bei uns sucht, wenn Er uns naht, um Sich uns auf irgend eine Weise zu offenbaren und uns Seinen Willen kundzutun. – Der junge Samuel sprach später ebenso, als Gott ihn bei Namen rief: „Rede, Herr, Dein Knecht hört!“ Und nicht anderes meinte es Jahrhunderte nachher Saulus von Tarsus, wenn er, zu Boden geworfen, fragend ausrief: „Herr, was soll ich tun?“ – Auch der Prophet Jesaja sprach, als Gott ihn rief: „Hier bin ich, Herr sende mich!“ [1. Sam. 3,10; Apg. 22,10.]
In jedem Fall ist es kostbar, wenn der Gläubige die Bereitwilligkeit seiner Seele zum Ausdruck bringt: „Mein Gott, selbstverständlich bin ich zu Deiner Verfügung; von vornherein bin ich mit Deinem Plan einverstanden. Tue mit mir, was Du willst!“ – Ohne Zweifel ist dies die einzige richtige Einstellung für jeden Gläubigen, wenn Gott ihn ruft. Dieser Standpunkt ist durchaus nicht immer leicht und einfach.
Und freudig spricht mein Glaube: Ja! Zu allem was Er fordern kann!
Jesus sprach, als Er hier auf Erden war: „Ich bin vom Himmel herniedergekommen, nicht damit Ich Meinen Willen tue, sondern den Willen Dessen, der Mich gesandt hat!“ [Lies 1. Petr. 1,6.7; 4,12.13; vgl. Jak. 1,12.]
(Samstag, 3. November 1951)