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18. Auf der Flucht spricht der Engel des HERRN mit Hagar, die Abram später seinen Sohn Ismael gebiert (1. Mose 16,7-16)
1. MOSE 16,9
9 Und der Engel des HERRN sprach zu ihr: Kehre wieder um zu deiner Frau, und demütige dich unter ihre Hand.
RÖMER 6,20-23
20 Denn da ihr der Sünde Knechte wart, da wart ihr frei von der Gerechtigkeit. 21 Was hattet ihr nun zu der Zeit für Frucht? Welcher ihr euch jetzt schämet; denn ihr Ende ist der Tod. 22 Nun ihr aber seid von der Sünde frei und Gottes Knechte geworden, habt ihr eure Frucht, daß ihr heilig werdet, das Ende aber ist das ewige Leben. 23 Denn der Tod ist der Sünde Sold; aber die Gabe Gottes ist das ewige Leben in Christo Jesu, unserm HERRN.
Nun spricht der Engel zu Hagar: „Kehre um zu deiner Herrin und demütige dich unter ihre Hand!“ Wir alle sind geneigt, so zu sein und zu handeln wie Hagar. Wenn unser Schicksal hart und unser Kreuz schwer ist, so brechen wir in einem Anfall von Ungeduld und gekränktem Hochmut auf und laufen davon. Wir scheuen die Zucht und meiden das Joch, das wir zu tragen haben. Wir suchen uns einen eigenen Weg, um aus, der schwierigen Lage herauszukommen. So aber werden wir niemals zurechtkommen! Nein, wir müssen unsere Schritte zurücklenken, unser Herz demütigen, unseren Nacken beugen unter das Joch. Nur auf dem Weg der Demütigung und der Schulderkenntnis werden wir siegen! - Wir werden hier erinnert daran, wie es der Apostel. Paulus machte, als er in Rom im Gefängnis den jungen Onesimus kennenlernte. Dieser war ein entlaufener Sklave. Paulus sprach, freundlich mit ihm und half ihm, mit seinen Sünden zu Jesus zu kommen -und ein neuer Mensch zu werden. Die erste Frucht des neuen Lebens aber war, daß Onesimus wieder zu seinem Herrn Philemon nach Kolossä zurückkehrte, damit er dort sein Unrecht gutmache und nun als ein neuer Mensch um so williger und freudiger diene! (Lies Philemon 10-16.)
Diese wahre Geschichte aus dem Leben ist eine Hilfe und ein Fingerzeig für alle verirrten Sünder - für alle, die ihrer Pflicht entlaufen sind - für alle, die aus Hochmut und Eigensinn sich nicht beugen wollen: „Kehre um und demütige dich“, nicht nur vor dem heiligen Sohn Gottes, sondern auch vor den Menschen, gegen die du gesündigt hast. Jeder, der da meint, er könne es in seiner Lage und Stellung nicht mehr aushalten, der nehme diese Worte zu Herzen. Hier ist der Weg zur Besserung und zur Hilfe! [Lies Joh. 4,13.14; 5,24-30.]
(Dienstag, 17. Oktober 1950)