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12. Wie Abram mit Verbündeten die Habe Lots und Lot selber zurückbrachte (1. Mose 14,13-16)
1. MOSE 14,13-16
13 Da kam einer, der entronnen war, und sagte es Abram an, dem Ausländer, der da wohnte im Hain Mamres, des Amoriters, welcher ein Bruder war Eskols und Aners. Diese waren mit Abram im Bunde. 14 Als nun Abram hörte, daß sein Bruder gefangen war, wappnete er seine Knechte, dreihundertundachtzehn, in seinem Hause geboren, und jagte ihnen nach bis gen Dan 15 und teilte sich, fiel des Nachts über sie mit seinen Knechten und schlug sie und jagte sie bis gen Hoba, das zur Linken der Stadt Damaskus liegt, 16 und brachte alle Habe wieder, dazu auch Lot, seinen Bruder, mit seiner Habe, auch die Weiber und das Volk.
RICHTER 7,1-8
1 Da machte sich Jerubbaal, das ist Gideon, früh auf und alles Volk, das mit ihm war, und lagerten sich an den Brunnen Harod, daß er das Heer der Midianiter hatte gegen Mitternacht vom dem Hügel More im Grund. 2 Der HERR aber sprach zu Gideon: Des Volks ist zu viel, das mit dir ist, daß ich sollte Midian in ihre Hände geben; Israel möchte sich rühmen wider mich und sagen: Meine Hand hat mich erlöst. 3 So laß nun ausrufen vor den Ohren des Volks und sagen: Wer blöde und verzagt ist, der kehre um und hebe sich alsbald vom Gebirge Gilead. Da kehrten des Volks um bei zweiundzwanzigtausend, daß nur zehntausend übrigblieben. 4 Und der HERR sprach zu Gideon: Des Volks ist noch zu viel. Führe sie sie hinab ans Wasser, daselbst will ich sie dir prüfen. Und von welchem ich dir sagen werde, daß er mit dir ziehen soll, der soll mit dir ziehen; von welchem aber ich sagen werde, daß er nicht mit dir ziehen soll, der soll nicht ziehen. 5 Und er führte das Volk hinab ans Wasser. Und der HERR sprach zu Gideon: Wer mit seiner Zunge Wasser leckt, wie ein Hund leckt, den stelle besonders; des gleichen wer auf seine Kniee fällt, zu trinken. 6 Da war die Zahl derer, die geleckt hatten aus der Hand zum Mund, dreihundert Mann; das andere Volk alles hatte knieend getrunken. 7 Und der HERR sprach zu Gideon: Durch die dreihundert Mann, die geleckt haben, will ich euch erlösen und die Midianiter in deine Hände geben; aber das andere Volk laß alles gehen an seinen Ort. 8 Und sie nahmen Zehrung für das Volk mit sich und ihre Posaunen. Aber die andern Israeliten ließ er alle gehen, einen jeglichen in seine Hütte; die dreihundert Mann aber behielt er. Und das Heer der Midianiter lag unten vor ihm im Grunde.
Abraham beweist hier eine seltene Treue und Opferbereitschaft, einen starken Glaubensmut! Sobald er hört, daß Lot mit seiner Familie den Feinden in die Hände gefallen ist, macht er seine kleine Armee mobil und läßt seine Kampfgeübten, lauter junge kräftige Männer, die unter seinen Augen aufgewachsen sind, ausrücken. Er kannte sie genau und konnte sich auf sie verlassen, er hatte sie ja selbst zum Kampf erzogen und mit Waffen ausgerüstet. [1. Chron. 12,1.2.8.14.15.21.22.]
Solch große Herdenbesitzer wie Abraham mußten in damaliger Zeit, da sie sich meist mit ihren Herden in einsamer Gegend befanden, eine bewaffnete Kämpferschar zur Verfügung haben; denn sie konnten plötzlich von Wüstenräubern überfallen werden. Der Hain Mamre gehörte ursprünglich dem Amoriter Mamre und dessen beiden Brüdern Eskol und Aner. Mit ihnen hatte Abraham schon längst ein Schutz- und Trutzbündnis geschlossen. So standen sie ihm auch jetzt samt ihren Knechten bei der Verfolgung des mächtigen Feindes, welcher Sodom besiegt und Lot und seine Familie weggeschleppt hatte, freudig bei. Diese Freundschaft Abrahams mit den drei Amoriterbrüdern war Gott durchaus wohlgefällig. Es will uns scheinen, er habe sie mit dem lebendigen Gott bekannt gemacht und dadurch ein herzliches Freundschaftsband mit ihnen gewonnen. Er wies also ihren Beistand durchaus nicht zurück, sondern war recht dankbar für ihre Hilfe. – Nüchterner Glaube benützt freudig die ihm von Gott dargebotene menschliche Unterstützung! Freilich, Abrahams Vertrauen blieb unentwegt auf seinen herrlichen Gott gerichtet – auf den, der durch viel oder wenig zu helfen vermag! - Wir bedürfen klaren Durchblicks und vieler Unterweisung von oben, wenn wir in allen Lagen und unter allen Umständen den Willen Gottes und Seine Gedanken erkennen und ausführen wollen! (Lies Ps. 146,3.5.6; 28,2.6.7; 20,2.3)
(Freitag, 28. Juli 1950)