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8. Streit zwischen den Hirten Abrams und Lots und der Lösungsvorschlag Abrams (1. Mose 13,5-9)
1. MOSE 13,7.8
7 Und es war immer Zank zwischen den Hirten über Abrams Vieh und zwischen den Hirten über Lots Vieh. So wohnten auch zu der Zeit die Kanaaniter und Pheresiter im Lande. 8 Da sprach Abram zu Lot: Laß doch nicht Zank sein zwischen mir und dir und zwischen meinen und deinen Hirten; denn wir sind Gebrüder.
Jakobus 3,13-18
13 Wer ist weise und klug unter euch? Der erzeige mit seinem guten Wandel seine Werke in der Sanftmut und Weisheit. 14 Habt ihr aber bitteren Neid und Zank in eurem Herzen, so rühmt euch nicht und lügt nicht wider die Wahrheit. 15 Das ist nicht die Weisheit, die von obenherab kommt, sondern irdisch, menschlich und teuflisch. 16 Denn wo Neid und Zank ist, da ist Unordnung und eitel böses Ding. 17 Die Weisheit von obenher ist auf's erste keusch, darnach friedsam, gelinde, läßt sich sagen, voll Barmherzigkeit und guter Früchte, unparteiisch, ohne Heuchelei. 18 Die Frucht aber der Gerechtigkeit wird gesät im Frieden denen, die den Frieden halten.
Lot war neben Abraham allmählich ein selbständiger Hirtenfürst geworden, der viele Herden und auch zahlreiche Hirten, sowie Knechte und Mägde besaß. Da gab es nun häufig Streit zwischen den Hirten Abrahams und den Hirten Lots, um der Weideplätze willen. Natürlich kamen die Hirten mit ihren Klagen oft auch zu ihren Herren, und so waren Abraham und Lot genötigt, über so manche Streitfälle miteinander zu verhandeln. Wie leicht hätten sie da selbst auch miteinander in Streit geraten können. Doch das wollte Abraham in vorrausschauender göttlicher Weisheit durchaus verhüten. Ueberhaupt waren ihm, der den Frieden Gottes im Herzen trug, die Streitigkeiten auch unter den Knechten im Innersten zuwider! (Lies Matt. 5,9; vgl. Spr. 12,20.)
Nichts verträgt sich ja so wenig mit dem Leben aus Gott und mit der Nachfolge des Herrn als Zänkereien und Zwistigkeiten. Wenn immer wieder Uneinigkeit unter Kindern Gottes entsteht, und ganz besonders wenn es über Glaubensverschiedenheiten zu Bitterkeit und Feindschaft, zu Haß und Krieg kommt, so liegt der Grund dafür stets in der unentschiedenen Gesinnung und in dem Ichleben, das bei den meisten Gläubigen noch so stark ist! Jakobus fragt: „Woher kommen eure Kämpfe und woher Streitigkeiten unter euch? Rühren sie nicht von der Begehrlickeit her, die in euren Gliedern mit eurem besseren Ich im Kampfe liegt? Ihr begehrt nach allerlei Irdischem, und bekommt doch nichts – ihr haßt einander auf den Tod; ihr seid neidisch und eure Wünsche bleiben unerfüllt. In Kampf und Streit liegt ihr und erlangt doch nichts, weil ihr das richtige Beten und Bitten zum Herrn nicht übt! Wo nämlich Neid und Streitsucht herrschen, da ist Zerrüttung und Unordnung, und jede schlechte Tat ist hier zu finden!“ [Jak. 4,1.2.]
Ist es nicht erschütternd, wenn dies bei wahren Christen gefunden wird? [Lies 1. Kor. 6,1-8.]
(Mittwoch, 12. Juli 1950)