BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1953
November 1953

Mittwoch, 4. November 1953


1. Mose 44,14-16; Psalm 90,7.8

Juda, der vor vielen Jahren in besonders trauriger Weise an Joseph gehandelt hatte – indem er den Rat gab, ihn zu verkaufen –, er zeichnete sich jetzt in erfreulicher Weise aus, indem er am entschiedensten für Benjamin eintrat und die zarteste Rücksicht gegen seinen alten Vater zeigte. Er sprach zu Joseph: „Was sollen wir meinem Herrn sagen? Womit sollen wir uns rechtfertigen? Gott hat die Missetat deiner Knechte gefunden.“ Welch eine seltsame Verteidigungsrede. Juda bekannte also sich und seine Brüder schuldig, und doch wissen sie sich frei von dem Vergehen dessen, wessen sie beschuldigt werden. Es ist eine große Hauptschuld ihres Lebens, die so übermächtig auf ihr Gewissen drückt, daß sie darauf verzichten, sich wegen des geringfügigen Verdachtes des Diebstahls zu verteidigen. In allem Mißgeschick erkannten sie Gottes Richterhand, die Tag und Nacht schwer auf ihnen lag, bis sie ihre Schuld nicht länger zu verhehlen suchten, sondern sie frei bekannten. Es ging ihnen wie dem Psalmisten: „Als ich von meiner Schuld schwieg, verzehrten sich meine Gebeine; denn Tag und Nacht lastete auf mir Deine Hand. Ich bekannte Dir meine Sünde und habe meine Ungerechtigkeit nicht zugedeckt. Ich sagte: Ich will dem Herrn meine Übertretungen bekennen und Du, Du hast vergeben die Ungerechtigkeit meiner Sünde!“ [Lies Ps. 51, 1 – 5. 10; 1. Joh. 1, 5 – 10.] Sollte jemand unter uns sein, der auch irgendeinen Fehltritt begangen hat, vielleicht schon vor vielen Jahren, und dem es bisher gelungen ist, denselben zu verbergen, dem möchte ich heute zurufen: Denke nicht, daß deine Missetat verborgen bleibt, nein, Gott wird auch deinen Fehler finden! Warte doch nicht, bis Gott ihn ans Licht bringt, sondern bekenne selbst deine Schuld. „Wer seine Missetat verbirgt, wird kein Gelingen haben, wer sie dagegen bekennt und läßt, wird Barmherzigkeit erlangen!“ [Lies Ps. 38, 1 – 9. 17. 18; 2. Sam. 24, 10.]

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