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JAHRGANG 1934
November 1934

Mittwoch, den 28. November 1934


2. Mose 26,26-30; Philipper 4,1-9

Wir haben schon gehört, daß jede der goldüberdeckten Doppelbohlen drei übereinander liegende goldene Ringe eingeschraubt hatte, durch welche die langen, gleichfalls mit Gold überzogenen Holzriegel durchgeschoben wurden. Jede Langseite und auch die Hinterseite der Bretterhütte hatte fünf solche Riegelstangen, vier kürzere, die nur über die Hälfte der Wand liefen, und eine lange, die in mittlerer Höhe ganz durchlief. Diese Riegel waren es, welche die goldenen Bretter ganz eng aneinander schlossen - ganz fest zusammenfügten: Seine Geliebten und Erlösten möchte der Herr Jesus göttlich innig zusammengeschlossen sehen: „Die geoffenbarte Wahrheit festhaltend in Liebe - so laßt uns in allen Stücken heranwachsen zu Ihm, der unser Haupt ist, Christus! Denn aus Ihm empfängt der ganze Leib sein Wachstum, indem die einzelnen Glieder sich innig zusammenfügen und fest zusammenhalten mit Hilfe aller Gelenke, die ihren Dienst verrichten und Köstliches darbieten, entsprechend der besonderen Tätigkeit, die jedem Glied zugemessen ist! - So vollzieht sich das Wachstum und der Aufbau des ganzen Leibes Jesu Christi im Geiste inniger Liebe!“ [Eph. 4,15.16.] - Die auf mittlerer Höhe laufende durchgehende Riegelstange bedeutet für uns sicherlich die herzliche, geschwisterliche Liebe. Wie die goldenen Doppelsäulen, so waren auch diese Riegelstangen innen von Akazienholz, mit echtem Gold überzogen. - Die Liebe, die der Herr Jesus unter Seinen Jüngern und Jüngerinnen sehen will - die Er in sie legt, und die sie einander erweisen dürfen und sollen, sie ist in erster Linie göttlich! - Als unwiedergeborene Menschen verstanden wir unter Liebe etwas ganz anderes. Die Liebe des unbekehrten Menschen reicht nicht weit, ist im besten Fall durchsetzt von Selbstsucht und vielfach auf ganz niedere Stufe gesunken! Erst wenn wir das Herz unseres großen Gottes durch den Herrn Jesus kennenlernen und zu diesem Herzen geführt werden, lernen wir wahre, selbstlose Liebe kennen! –

Nun weiß ich, was die Liebe ist,
Zu Deinem Kreuz gewendet,
Wo Du, Versöhner Jesus Christ,
Dein großes Werk vollendet!
Aus Tod und Grab zum höchsten Thron
Bist Du emporgedrungen!
Und Deine Lieb', o Gottes Sohn,
Hat mir das Herz bezwungen!

Wie viel spricht das Neue Testament von dieser heiligen, innigen Liebe, in welcher die Kinder Gottes einander begegnen dürfen und sollen! - Das Akazienholz in dem Riegel zeigt uns, daß diese geschwisterliche Liebe göttlich und auch menschlich sein soll. Ja, ganz praktisch soll sie sein - sich in die Lage des anderen gern hineinversetzen, um ihm um so besser dienen und helfen zu können! [Lies 1. Joh. 3,11-18; 4,7-13.] - Die Schrift ruft uns zu: „Seid alle eines Sinnes, seid voller Teilnahme und Mitgefühl und mit herzlicher Geschwisterliebe zueinander erfüllt, barmherzig und demütig! Vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Scheltwort mit Scheltwort; im Gegenteil: segnet! Ihr seid ja dazu berufen, göttliche Segnungen zu vermitteln und auch selbst zu ererben!“ „Kommt einander in herzlicher Geschwisterliebe entgegen. Gebt einander ein gutes Vorbild in gegenseitiger Wertschätzung und Hochachtung!“ (Vgl. Joh. 13,34.35; 1. Petr. 1,22; 4,8.)

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