BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1934
Januar 1934

Sonntag, den 14. Januar 1934


2. Mose 3,10-15

Mose empfängt also hier, achtzigjährig, nach 40 Jahren menschlicher Erziehung in Ägypten und göttlicher Erziehung in der Wüste, den großen Auftrag seines Lebens von Jehova Selbst, der sich nennt: „Ich bin, der Ich bin!“ – Welch großartiger und gesegneter Abschluß der langen Zeit der Stille, des Wartens und Harrens: „Ausdauernd habe ich auf den Herrn gewartet; da neigte Er Sich zu mir und hörte mein Flehen. Er zog mich heraus aus der Grube des Verderbens – aus dem schlammigen Sumpf. Er hat meine Füße auf einen Felsen gestellt – meine Schritte befestigt! In meinen Mund hat er ein neues Lied gelegt, einen Lobgesang für unseren Gott! Viele werden es sehen und in Ehrfurcht Ihm vertrauen!“ [Vgl. Ps. 61,1-5 (Luth. 2-6); 138,1-8.] – Mose hat eine wichtige Stufe erreicht. Es ist noch nicht der Umgang mit Gott von Angesicht zu Angesicht, wie Mose ihn noch erreichen sollte; aber es war doch eine ganz kostbare, neue Stufe in der Erkenntnis Gottes und Seiner Herrlichkeit – in der Erfahrung Seiner Gegenwart und Gnade! – Kennst Du in deinem Leben solche Zeiten besonderer Segnung - ganz neuer Erfahrung und Offenbarung Gottes? – Statt mit demütigem Dank und Vertrauen den göttlichen Auftrag anzunehmen, hat Mose hier nur Bedenken: „Wer bin ich, daß ich zum Pharao gehen – daß ich die Kinder Israel aus Ägypten herausführen sollte?“ Statt auf den großen herrlichen Herrn zu schauen, der ihn berief, und auf Seine Macht, schaute Mose auf sich und seine wirkliche und vermeintliche Unfähigkeit. – Die Schrift zeigt uns mehrere solcher Beispiele. Als Gideon berufen wurde, spricht er eine ähnliche Sprache wie Mose hier. Der Engel des Herrn aber redet ihn an: „Der Herr ist mit dir, du tapferer Held!“ Gideon wendet ein: „Bitte, mein Herr: Wenn doch der Herr mit uns ist – warum hat uns dieses alles betroffen? ... Der Herr hat uns ja verlassen und uns in die Hand der Feinde gegeben!“ – Doch, was der Herr spricht, trägt wunderbare Kraft in sich. Wenn Er sagt: „Du tapferer Held!“, dann macht Er damit den Zaghaften zu Helden. Nicht in eigener Kraft, sondern in der Kraft Gottes sollte Gideon die mächtigen Midianiter schlagen und das Volk Gottes befreien: „Gehe hin in dieser deiner Kraft!“ (Lies Richt. 6,11-16.) - Als der Prophet Jeremia berufen wurde, sagte er: „Ach, Herr Jehova! Siehe, ich verstehe ja nicht zu reden; ich bin noch zu jung!“ [Lies Jer. 1,4-10.] – Die Demut, welche an der eigenen Fähigkeit und Kraft verzagt, ist gewiß dem Herrn wohlgefällig, wenn sie lernt, sich der göttlichen Kraft zu getrösten und aus der göttlichen Fülle zu nehmen! – Der Herr kommt den von der eigenen Ohnmacht und Unfähigkeit Überzeugten so freundlich zu Hilfe. Er setzt der tiefgefühlten Ohnmacht und Nichtigkeit des Mose Seine herrliche Macht und Gnade entgegen: „Ich werde mit dir sein!“ – Das ist völlig genug, um Mose auszurüsten für seinen Auftrag. Auf dies kommt alles an für einen jeden, der Gott dienen will, ob Gott wirklich mit ihm sein kann! Mose durfte nun für sein ganzes ferneres Leben diese herrlicher Gewißheit haben: Mein Gott, der mich gesandt und beauftragt hat – Er ist mit mir und bei mir! – Zudem gibt Gott ihm noch ein Zeichen. Trifft dasselbe ein, so ist Moses Sendung bestätigt. Worin bestand dieses Zeichen? „Wenn du das Volk aus Ägypten herausgeführt hast, so werdet ihr auf diesem Berge Mir dienen.“ Wie klar ist dies eingetroffen! Mehr als ein Jahr verweilte Mose mit den Kindern Israel hernach am Sinai. Alles, was uns von 2. Mos. 19,1.2 ab bis zu Schluß des 3. Buches Mose berichtet wird, spielte ich hier ab und bildete die glänzende Bestätigung der Berufung des Mose.

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