Montag, den 18. Oktober 1926
Titus 2,11-15; 1. Petrus 2,9.10
Zu Seines Namens Lobpreis und der armen, finsteren Welt zum Zeugnis will Gott uns als ein wirklich gereinigtes Eigentumsvolk haben, das eifrig ist in guten Werken! „Ihr sollt Mein Eigentum sein aus allen Völkern,“ sprach der Herr schon zu Israel, „und ihr sollt Mir ein Königreich von Priestern und eine heilige Nation sein!“ (Lies Eph. 1,3-8; Kol. 1,9-14.) - Kind Gottes, du brauchst in keinem Stück mehr der Sünde zu dienen - den Willen Satans, unter den du früher gebunden warst, in keiner Hinsicht mehr zu tun! Nun gilt es, täglich in der kostbaren Freiheit zu wandeln, für welche Christus uns frei gemacht hat: „Haltet euch der Sünde für tot, Gott aber lebend in Christo Jesu!“ Siehe, es ist auch bewahrende Gnade für dich da! Wenn du wachend und betend dich dem Herrn Jesus anvertraust, wirst du sie erfahren. Aber eins beherzige: „Wer zu stehen sich dünkt, sehe wohl zu, daß er nicht falle!“ - Christus hat Sich Selbst für uns geopfert - nicht nur, um uns von der Schuld der Vergangenheit zu erlösen, sondern um auch unser ganzes Wesen, Tun und Denken zu reinigen. (Lies aufmerksam Apgesch. 15,8.9; Eph. 4,17-32!) Unser Innerstes ist durch die Wiedergeburt neu geworden; und nun soll sich diese Erneuerung ausdehnen auf alle Gebiete unseres inneren und äußeren Lebens! - „Eifrig in guten Werken!“ Es genügt unserem Gotte durchaus nicht, daß wir nur so eben ohne grobe Versündigungen durchkommen! O nein, ein fröhlicher und heiliger Eifer im Gutestun soll uns bewegen. Für unser erneuertes Herz ist es ja innerstes Bedürfnis und beglückendes Vorrecht, daß wir Liebe üben, Gutes tun dürfen! An diesen Früchten soll die Welt erkennen, was die göttliche Gnade vermag. [Lies 1. Petr. 2,15.16; 2. Petr. 1,3-11.] V. 15: Auf den ganzen, Kap. 2,1 beginnenden Abschnitt zurückblickend, sagt der Apostel: „Dieses rede!“ - Aber nicht nur reden soll Titus, sondern auch ermahnen, den Kindern Gottes zu Herz und Gewissen sprechen, ihren Willen beeinflussen und zum Guten lenken! - Ja, er soll auch „überführen“ (oder „strafen“), denn es gibt immer Irregehende, Eigenwillige, Untreue oder Gleichgültige, die zurechtgewiesen - zurechtgebracht werden müssen. (Vgl. 2. Tim. 4,2.) - Trotz verhältnismäßig jugendlichen Alters soll Titus mit aller ihm verliehenen Machtvollkommenheit in der Gemeinde dastehen; denn er stand ja im Auftrag und Dienst Gottes an seinem Platz. [Vgl. Luk. 10,16; Joh. 20,21-23; 2. Kor. 13,10.] - Nicht dulden soll er (etwa aus einer verkehrt angebrachten Demut), daß der eine oder andere der Gläubigen ihn geringschätzig behandle - ihm die schuldige Achtung versage! Es ist schön, sowohl bei Titus als bei Timotheus diese Demut und Bescheidenheit zu beobachten, daß ihnen solches gesagt werden mußte und auch gesagt werden konnte, ohne sie eingebildet und hochmütig zu machen! [Vgl. 1. Tim. 4,12.]