BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1923
Oktober 1923

Sonntag, den 7. Oktober 1923


Sacharja 5,5-11; Sprüche 1,24-32

Der Prophet sieht zwei starke Frauengestalten herbeieilen. „Wind war in ihren Flügeln“, d. h. mit der größten Schnelligkeit flogen sie dahin. Der Wind ist in der Schrift häufig das Bild des dahereilenden göttlichen Gerichts. (Lies Zeph. 1,14-18.) Rasch wie ein Sturm kann über den einzelnen Sünder oder über ein Volk, schließlich über die ganze Welt Gottes Zorn und vernichtendes Strafgericht kommen. (Vgl. Hiob 1,18.19; Ps. 1,4; Hes. 3,12-15; Hos. 4,19.) V. 9b: Wie einst der aufrührerische Absalom mit den Haaren in einem Baum hängen blieb und zwischen Himmel und Erde schwebte [2. Sam. 18,9], so wird hier das Epha mit dem Weibe emporgehoben zwischen Himmel und Erde und eilends in weite Ferne getragen. - Die Flügel jener Gerichtsbotinnen gleichen denen der Störche. Der Storch gilt in der Bibel für ein unreines Tier. [5. Mos. 14,17.] Wie derselbe stets wieder seine alte Heimat aufsucht, so eilen diese Gerichtsbotinnen mit der Gesetzlosigkeit Israels dorthin, wohin sie gehörte und wo das Land ihres Ursprungs war.

Im Turmbau zu Babel - im Lande Sinear konzentrierte sich einst zu Anfang alles Ungöttliche und Widergöttliche der Menschheit. Gott aber übte Gericht durch die Sprachverwirrung und zerstreute die aufrührerischen Menschen über den ganzen Erdboden. [Lies 1. Mos. 11,1-9.] - So tragen also hier die zwei geflügelten „Weiber“ das Epha in das Land Sinear (bildlich zu verstehen als die Zusammenfassung alles Ungöttlichen und Widergöttlichen am Schluß der Menschheitsgeschichte!) und bauen ihm dort ein Haus; es soll eine bleibende Stätte dort finden! - Wo wird mir und dir das letzte Haus gebaut, da wir ewiglich bleiben sollen? Wahre Erlöste - echte Kinder Gottes wissen es und freuen sich, daß Jesus ihnen schon eine Stätte der Ruhe und Herrlichkeit bereitet hat - „ein ewiges Haus in den Himmeln“. (Lies 2. Kor. 5,1-9.) Aber auch für die Menschen befindet sich eine Stätte im Bau, welche sich der Liebe und dem Lichte Gottes nicht beugen und erschließen. Mit jedem Nein-sagen zu Gottes Geboten und Gnadenaufforderungen, mit jedem Ja-sagen zur Welt, zu irgend einer Ungerechtigkeit tragen sie einen weiteren Baustein herzu zu ihrem ewigen Gefängnis!

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