Sonnabend, den 24. März 1923
4. Mose 14,18
„Der die Ungerechtigkeit der Väter heimsucht an den Kindern bis ins dritte und vierte Glied.“*) Wir sehen hier, was für eine tiefernste Sache Elternschaft und Kindererziehung - wie groß unsere Verantwortung für uns selbst und für die Unseren ist. Gott wird einmal fragen und fragt heute schon: „Du Vater - du Mutter! Was ist’s um Deine Kinder? Um deinen Wandel und dein Beispiel in der Familie? Was hast du mitgebracht und hineingetragen in deine Ehe - in dein Haus: Segen oder Unsegen? Reinheit oder Unreinheit? Praktische Gerechtigkeit und Tugenden, die du deinen Kindern vererben kannst, oder Ungerechtigkeit? Geheimen, ungeheilten Sündenschaden, der auf deine Nachkommen übergeht - Charakterschaden, Schaden des unrechten Gutes, Geizesschaden, Genußsuchtsschaden, Lügenschaden, Hochmutsschaden, Eitelkeitsschaden, Heftigkeitsschaden, Trägheitsschaden? - Auch für das Familienleben der Kinder Gottes ist unser heutiges Wort durchaus nicht bedeutungslos! Wohl ist die vergebende, reinigende Gnade Gottes in Christo unendlich größer als alle Sünde. Und Gott sei Lob und Dank, daß es heißt: „Wo die Sünde mächtig geworden, da ist doch die Gnade noch viel mächtiger geworden!“ Das gilt aber nur da, wo man Gebrauch macht von der Gnade - wo man gebrochen hat mit der Sünde! Und nicht immer hält Gott in Seiner Weisheit es für gut, alle Folgen der Sünde von uns wegzunehmen. Gar manche Folgen bleiben, wenn auch sehr gemildert und durch die Vergebung ihres Stachels beraubt. Ja, solche Folgen früherer Sünden können und müssen dir, wenn du dich gründlich reinigtest und beugtest, für dich selbst und etwaige sonst Betroffene zum Segen, zu tiefgehender Heiligung - kurz, zum Besten dienen. Dennoch ist’s und bleibt’s um die Sünde und ihre Folgen etwas Tiefernstes!