Freitag, den 10. Februar 1922
Zephanja 1,1-3
Obwohl der Prophet sich gewiß von ganzem Herzen der umfassenden Reformationswirksamkeit des frommen Königs Josia gefreut und sie unterstützt hat, so sah er doch, daß das Volk - abgesehen von einzelnen Getreuen - sich nur teilweise und äußerlich vom Götzendienst gelöst hatte, daß es im Grunde unbußfertig und zum Gericht reif war. Im Namen Gottes muß er das endgültige Strafgericht ankündigen, welches sich wenige Jahre hernach (606 v. Chr.) erfüllte, als Nebukadnezar das babylonische Weltreich gründete und sich all der östlichen Länder und Völker bemächtigte. Nebukadnezar war Gottes heimsuchende Richterhand! Auch Juda verwüstete er, zerstörte Jerusalem und den Tempel und führte das entartete Bundesvolk (d. h. die noch vorhandenen zwei Stämme desselben) in die Gefangenschaft! (2. Kön. 24 u. 25.) - Unsere Verse gehen indessen weit über das geschichtlich Gewesene hinaus. Das Neue Testament, insbesondere die Offenbarung, zeigt uns, daß in einer wohl jetzt sehr nahegerückten Zukunft Gottes Zorn über die ganze Welt hereinbrechen wird. (Lies Röm. 1,18 - 2,16; 1. Petr. 4,7; 1. Joh. 2,17; Offenb. 6,1-17; 8,1-9.12; 13,1-18; 16,1-21; 19,11-21.) - Gott kündigt das im voraus an, damit allen Menschen - auch dir! - noch Gelegenheit zur Buße und Abkehr von der Sünde gegeben sei! (Lies Apgesch. 17,30.31; 1. Thess. 1,9.10.) Er ist ja nicht nur der Heilige, der das Böse nicht dulden kann, sondern zugleich der liebende, langmütige Gott, welcher „nicht will, daß irgend jemand verloren gehe, sondern daß alle zur Buße und zur Errettung kommen!“ Bist du schon dazu gekommen?