Sonntag, den 27. November 1921
Psalm 124,6-8
Der Strick, das Netz, darin der Teufel uns fangen will, kann sehr verschiedener Art sein. Diese oder jene religiöse Strömung, Hochmut, Unglaube, Selbstsucht, Weltlichkeit, fleischliche Versuchungen, Politik, Eitelkeit - ach, wer könnte all die Schlingen nennen, in welche Kinder Gottes schon hineingerieten und dadurch ihre kostbare Freiheit im Herrn einbüßten, ihre Seele aufs Spiel setzten! Der große Vogelsteller ist bewandert genug in allerlei Kunstgriffen und weiß, wie er der einzelnen Seele beikommen kann! Aber Hilfe und Bewahrung ist da, wenn wir sie nur im rechten Augenblick wollen und suchen. Der Name unseres herrlichen Herrn, wie wir Ihn aus Seinem Wort kennen, Seine Macht und Treue sagt uns alles zu, was wir bedürfen, um die Reise zur seligen Ewigkeit glücklich zu vollenden. Seine göttliche Kraft reicht uns alles dar, was wir zu einem wahrhaft gottseligen Leben brauchen. (Lies 2. Petr. 1,1-11.) Er Selbst ist für uns, bei uns, mit uns - ja in uns! „Ihr seid aus Gott, Kinder, und habt sie (die Feinde) überwunden, weil Der, welcher in euch ist, größer ist als der, welcher in der Welt ist.“ Jesus sagt: „In der Welt habt ihr Drangsal; aber seid gutes Mutes, Ich habe die Welt überwunden!“ Wir werden wohl oft schwer angefochten, aber nicht überwunden; wir werden unterdrückt, aber wir kommen nicht um; wir geraten in bange Verlegenheiten, aber nicht in ewige Verzweiflung - in Todesnöte, und doch leben wir! Gepriesen sei der Herr! Er, der Himmel und Erde gemacht hat, führt Sein erlöstes Volk sicher zur ewigen Herrlichkeit. (Vgl. Ps. 146,5-10.)