Donnerstag, den 18. August 1921
Habakuk 2,5.6a
Es ist nun weiter die Rede von dem Chaldäer, diesem gottlosen, raubgierigen Feinde, welcher über Juda kommen sollte. Aus der Geschichte ist bekannt, daß die Babylonier dem Wein sehr ergeben waren. Aus Dan. 5 wissen wir, daß später Babylon erobert worden ist, während Belsazar ein schwelgerisches Mahl mit seinen Gewaltigen hielt.*) (Dan. 5,1-30.) - Wenn es hier heißt: „Der Wein ist treulos (oder tückisch)“, so bedeutet das nicht nur, daß er die, die ihm ergeben sind, ins Unglück bringt, sondern auch, daß er sie treulos und tückisch macht! - Tücke und Treulosigkeit waren denn auch tatsächlich hervorstechende Charakterzüge der Chaldäer. Von ihrem Hochmut und Übermut war schon vorher die Rede. Doch wissen wir ja, daß Hochmut stets dem Fall vorausgeht. Und so wird hier dem übermütigen Chaldäer angesagt, daß er nicht „bleiben“, d. h. nicht bestehen werde. Sein Gericht, sein Untergang wird kommen! Nochmals wird in V. 5 die unersättliche Hab- und Raubgier des Chaldäervolkes beschrieben. Kein Wunder, daß bei seinem schließlichen Unglück alle von ihm unterdrückten Nationen sich in Spottreden und Verwünschungen über den grausamen Feind ergehen!