Mittwoch, den 17. August 1921
Habakuk 2,4b; Hebräer 10,38
Unser kostbares Wort hat aber noch weitere Bedeutung. Nicht nur empfing ich göttliches Leben, als ich zum erstenmal zu meinem Herrn kam, Ihm und Seinem Wort vertraute - Er ist auch fernerhin die einzig wahre Lebensquelle, aus der ich schöpfen kann. Aus dieser Quelle darf und muß ich immer neu trinken, wenn ich ein Glaubensleben führen will. So haben es die Apostel getan und wir sehen, wie glücklich, wie voll Frieden und Kraft und Glauben sie waren. Johannes sagt es uns: „Aus Seiner Fülle haben wir alle empfangen, und zwar Gnade um Gnade!“ (Joh. 1,16.) Die kostbare Aufforderung: „Wen dürstet, der komme, und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst!“ gilt nicht nur den Ungeretteten, sondern ebenso sehr und immer wieder den Glaubenden. Die uns umgebende Welt bietet dem neuen Leben in uns nichts an erhaltenden und stärkenden Kräften! Es muß aus der oberen Welt gespeist werden, aus der es stammt!
Jesus ist das aus dem Himmel gekommene Lebensbrot, von dem wir uns nähren dürfen. Er sagt: „Gleichwie der lebendige Vater Mich gesandt hat und Ich lebe vom Vater, so auch, wer Mich isset, der wird auch leben von Mir!“ (Joh. 6,57.) Ja, Er teilt Sich uns mit in Seinem Worte und, wenn wir im Gebet Ihn suchen - durch Seinen Geist. (Lies Joh. 14,21.) Der neue Mensch in uns „lebt nicht vom irdischen Brot, sondern von jedem Wort, das durch den Mund Gottes ausgeht“! Wir dürfen täglich essen und leben von den kostbaren Worten unseres Gottes! (Lies 5. Mos. 32,46.47; Jer. 15,16; Matth. 4,4; 1. Joh. 1,2; 5,11.12; Ps. 36,7-10; 65,4.) - Immer wieder bedarf das Hungern und Dürsten unserer erneuerten Seele der Stillung! Deshalb wird uns gesagt: „Lasset das Wort Christi - d. h. das Wort, das von Ihm zeugt und das Er Selbst zu uns redet - reichlich in euch wohnen!“ (Kol. 3,16.) Ein Glaubensleben, wie es uns die Bibel vor Augen führt in anspornenden Worten und kostbaren Vorbildern, ist nur möglich in inniger, stets neu gepflegter Verbindung mit dem Herrn Jesus!