BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1921
Februar 1921

Sonntag, den 6. Februar 1921


Psalm 119,169.170

Es gibt Gebete, die keine Gnade bei Gott finden; ja, manche dringen gar nicht über die Zimmerdecke hinaus! (Vgl. Spr. 15,8.29; 28,9.) Der dem Herrn wohlgefällige Beter weiß, daß es nur Gnade ist, daß sein Flehen den Thron, das Ohr, das Herz der höchsten Majestät erreicht! Andererseits allerdings empfindet er „die geistlichen Mächte der Bosheit“, welche ihm gerade dann häufig in den Weg treten, wenn er in die „himmlischen Örter“ eindringen und sein Flehen vor seinem Gott niederlegen will. Da steigert sich - besonders wenn der Beter in Not ist - manchmal das Flehen zum Schreien gleich dem hilflosen Jammer des kleinen Kindes oder dem Klagegestöhn eines Verwundeten. - Wie einst die Königin Esther es um der Not ihres Volkes willen wagte, ohne gerufen zu sein, dem Thron des Weltherrschers zu nahen, weil sie sich in seiner Gunst stehend wußte, so wünscht der bedrängte Gläubige, daß sein Schreien nahe vor Gott komme, betreffe es nun ihn selbst oder andere! Ehe er jedoch um Rettung aus seiner Not fleht, ist es ihm das Hauptanliegen, Einsicht in die augenblickliche göttliche Führung zu erlangen. Denn wenn ihm die Bedrängnis nicht diesen Gewinn einbringt, daß er neues Verständnis, vermehrte Erfahrung und Bewährung hinsichtlich des inneren Lebens mit Gott erlangt, so macht er sie ja umsonst durch! (Lies Röm. 5,3-5; Hebr. 12,10.11.) In zweiter Linie darf er jedoch auch getrost um Errettung beten; hat er doch die feste Zusage seines Gottes: „Ich will dich erretten und du sollst Mich preisen!“

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