Dienstag, den 3. August 1920
Psalm 119,141.142
Warum war der Psalmdichter gering und verachtet? Weil er entschieden und ganz auf der Seite Gottes stand in der Welt und gerade auch deshalb, weil er eine so ehrfürchtige und hingebende Stellung zur Heiligen Schrift einnahm. Änderte er nun seine Stellung zu derselben, weil andere ihn schmähten? Mit nichten. Keine Macht dieser Welt und kein Einfluß irgend eines Menschen konnte ihn dahin bringen, daß er die Vorschriften seines himmlischen Herrn vernachlässigt oder gar vergessen hätte. - Wie hätte er sie vergessen können? Waren sie doch das Element, in welchem seine erneuerte Seele ihr Leben fand! - Die göttliche Gerechtigkeit ist eine ewige, unwandelbare. Das schwache, schwankende Menschenherz findet allein in Gott und Seinem Worte den Halt, die Freudigkeit und Kraft, deren es so sehr bedarf. Auch wird nur hier sein Dürsten gestillt, wenn es die Wahrheit wirklich erkennen will. Jesus spricht: „Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört Meine Stimme!“ (Joh. 18,37.)