Sonnabend, den 8. November 1919
4. Mose 4,5.6
Die Bundeslade ist von allen Gegenständen des israelitschen Heiligtums das wichtigste Vorbild auf Christum. Denn in Ihm, dem eingeborenen Sohn, ist Gott in Seiner Herrlichkeit und Gnade völlig geoffenbart. Er konnte von sich sprechen: „Niemand hat Gott je gesehen; der eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoß ist, der hat Ihn kund gemacht!“ (Joh. 1,18.) Ja, die Herrlichkeit Gottes strahlt uns entgegen in der Person, in dem Angesicht Jesu Christi. (Lies 2. Kor. 4,5.6.) Jesus konnte sagen: „Niemand kommt zum Vater als nur durch Mich!“ … Wer Mich siehet, hat den Vater gesehen!“ (Joh. 14,6.9.) „Gott war in Christo, die Welt mit Sich Selbst versöhnend, ihnen ihre Übertretungen nicht zurechnend.“ (2. Kor. 5,19.)
Das Akazienholz der Bundeslade weist hin auf die menschliche Natur Christi, das sie bedeckende Gold auf Seine Gottheit. Wie die Bundeslade die Gesetzestafeln unversehrt in sich schloß, so konnte Jesus sagen: „In Meinem Herzen habe ich Dein Wort verwahrt“; „Dein Gesetz ist im Innern Meines Herzens!“ (Ps. 40,8 [Luther 40,9]; Ps. 119,11.) - Wie der goldene Sühndeckel die Bundeslade abschloß, so wurde Jesu Leben auf Erden abgeschlossen und vollendet durch Sein wunderbares Erlösungswerk, durch Seinen Opfertod, durch welchen Er die volle Offenbarung der erlösenden Liebe Gottes geworden ist, die Sühnung für unsere Sünden, der Mittler und Versöhner zwischen Gott und den Menschen, der „Gnadenstuhl“ oder „Begegnungsort der Gnade“ für alle, die Gott nahen „durch den Glauben an Sein Blut“! (Lies Röm. 3,23-26.) Auf den Sühndeckel der Bundeslade sprengte ja der Hohepriester einmal im Jahr, am großen Versöhnungstage, das Erlösungsblut. So ist Jesus „mit Seinem eigenen Blute ein für allemal in das Heiligtum eingegangen, als Er eine ewige Erlösung erfunden hatte!“