Donnerstag, den 23. Oktober 1919
Jona 4,5
Mißmutig, aber innerlich durchaus noch nicht wahrhaft gedemütigt und zurechtgebracht, verläßt Jona die Stadt und baut sich eine kleine Hütte auf der Höhe östlich von Ninive. Hier will er zunächst den Verlauf der vierzig Tage abwarten und sehen, was mit der Stadt geschehen wird - ob Gott wirklich dabei bleibt, dieselbe zu verschonen! Sein Herz ist unglücklich und leer. Ach, wie dunkel kann es aussehen - auch in dem Herzen eines wahren Gläubigen, wenn er nicht in Übereinstimmung ist mit seinem Gott, sondern trotzig und zugleich verzagt im „Schmollwinkel“ sitzt und noch gar nicht weiß, wie eigentlich sein fernerer Weg sich gestalten soll. Von Herzensgrund sich demütigen und den eigenen Willen darangeben will er nicht - ein Leben ohne Gott beginnen, wie die Welt es führt, das kann er nicht - kurz, ein trotziger, unzerbrochener Gläubiger ist unendlich unglücklicher als ein Weltkind, das immer fern von Gott gelebt hat und noch gar nichts von Gemeinschaft mit Gott kennt! Was wird Gott mit ihm machen? Wird es Ihm gelingen, den Jona zurechtzubringen?