BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1919
April 1919

Mittwoch, den 2. April 1919


Psalm 119,51-53

Hochmütige, freche Mäuler gibt es auch heute noch genug, denen ein lauterer Nachfolger des Herrn gerade recht ist als Ziel ihres boshaften, geistlosen Spottes! Wenn nur die Kinder Gottes immer so getrost und fest bei solcher Verhöhnung blieben, wie hier der Psalmdichter! Mancher Christ hat sich durch Spott und Verachtung schon ein wenig abbewegen lassen von dem geraden, entschiedenen Wege des Gehorsams gegen die Bibel! Doch „Menschenfurcht legt einen Fallstrick. Wer dagegen auf den Herrn vertraut, wird in Sicherheit gesetzt!“ (Spr. 29,25.) In dieser Sicherheit sehen wir denn auch unseren Psalmensänger im nächsten Verse: er gedenkt der gerechten Urteile und Wege seines Gottes von alters her und fühlt sich mächtig getröstet. Es kommt ihm ins Gedächtnis, wie ein Kain, verdammt durch den göttlichen Urteilsspruch, die furchtbare Strafe für seinen Brudermord zu tragen hatte, wie dagegen ein Henoch um seines gottgefälligen Lebens willen in den Himmel entrückt wurde, ehe die Flut alle Gottlosen auf Erden umbrachte und vieles andere, darin Gott Seine heilig und mächtig waltende Gerechtigkeit kundgetan!

Ja, wir dürfen uns dessen getrösten, daß Gott all die viele, namenlose Ungerechtigkeit, Grausamkeit und Bosheit nicht für immer bestehen, sondern einmal durch Sein gerechtes Gericht von der Erde hinwegräumen wird! Und wenn wir ganz gewiß auch den bösesten Menschen mit dem Blick der Liebe Gottes ansehen und bis zuletzt seine Bekehrung wünschen und für möglich halten sollen, so werden wir doch andererseits, wenn wir selbst einen gerechten Wandel vor Gott führen, das Böse hassen und uns erleichtert fühlen, wenn Gott hie und da schon in der Jetztzeit eingreift und „ein Exempel statuiert“, das den Gottlosen zeigen soll, was Er von der Gottlosigkeit hält! (Vgl. Spr. 11,10; Ps. 52,5-7; Offenb. 18,20.) Der wahre Gerechte darf mit Gott Gemeinschaft haben - auch in einem heiligen Zürnen über die Frechheit und Ruchlosigkeit der Gottlosen. Aber es muß in der Tat ein heiliges Zürnen sein, bei welchem man in der unterwürfigen Beugung unter die mächtige Hand Gottes und in der Demut und Vorsicht eines gottseligen Wandels verharrt!

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