Sonnabend, den 25. Januar 1919
Amos 9,1-4
Der Prophet sieht sich im Geiste nach Jerusalem, dem Mittelpunkt der Herrschaft Jehovas in Israel, versetzt. Das Heiligtum wird zerschmettert, das ganze Volk - es wird hier kein Unterschied zwischen Israel und Juda gemacht - unter den Trümmern begraben. Ein Entrinnen vor dem strafenden Arm des Allmächtigen ist unmöglich. Wollte sich einer selbst im Totenreich (Scheol) verbergen oder in den Himmel flüchten (wohin er als unbußfertiger Sünder nicht gehört), die Hand Gottes wird ihn auch da erreichen und dem wohlverdienten Gericht übergeben! Und hätte sich ein Israelit auf den Gipfel des Karmel (an der äußersten Westgrenze des Landes über dem Meere) versteckt oder auf dem Meeresgrunde verborgen, es hätte ihm nichts geholfen. Selbst wer da hoffte, durch die Wegführung in die Gefangenschaft dem göttlichen Gerichtsschwert zu entrinnen, würde sich bitter getäuscht sehen. Gottes allsehendes Auge, das einer Feuerflamme gleicht, hatte sich auf das schuldige Israel gerichtet zum Bösen und nicht zum Guten! Es gab kein Entrinnen mehr! (Lies Psalm 139,1-12.)
Das Ganze ist eine Vision, ein prophetisches Gesicht, aber ein Gesicht von einer damals nahen furchtbaren Wirklichkeit - nämlich der Zertrümmerung der beiden sündigen Königreiche Israel und Juda durch das göttliche Gericht, herbeigeführt durch die Assyrer und Babylonier! - Gott meint und tut, was Er sagt! Wer nicht rechtzeitig mit seiner Sünde zu Gott als dem Heiland- und Erlöser-Gott flieht und bei Ihm Heil und Bergung findet durch Jesum Christum, für den gibt es kein Entfliehen und kein Entrinnen vor dem göttlichen Strafgericht.