BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1918
September 1918

Dienstag, den 24. September 1918


Amos 2,9-12

All jenes Böse tat Israel trotz der reichen Gnade, die Jehova an das Volk gewandt hatte. - Je mehr Gnade Gott an dich gewandt hat, desto schwerer wiegt deine Sünde! - Die mächtigen Völker Kanaans hatte Jehova vor Israel vertrieben und ausgerottet, um ihnen das köstliche Land der Verheißung zu geben. Und sie selbst hatte Er aus härtester Knechtschaft befreit und vierzig Jahre mit Wundern und Zeichen durch die Wüste geführt, bis sie Kanaan in Besitz nahmen. War ihre Sünde und Abtrünnigkeit der Dank dafür? (Vgl. 5. Mos. 8,1-9.16; 29,1-9.) - Aus ihren eigenen Söhnen hatte Gott ihnen immer wieder Propheten erweckt, die ihnen Gottes Botschaften übermittelten und sie zu Ihm zurückriefen, und Nasiräer,*) die ihnen ein Gott geweihtes Leben vorlebten - sie mußten das alles selbst einsehen und zugestehen! (V. 11b.) Aber was hatten sie getan? Sie hatten den Propheten das Weissagen verboten (vgl. Kap. 7,10-17) und gesucht, die Nasiräer zum Aufgeben ihres geheiligten Wandels zu verleiten, weil derselbe ein beständiger Stachel in ihrem belasteten Gewissen war. - Wie viele gibt es - selbst unter Christen, die auch heute Gottes Botschaft aus dem Munde ernster, treuer Zeugen nicht hören wollen und denselben, wenn möglich, die Tür oder gar den Mund zu verschließen suchen, weil sie nicht an ihre Sünde und an Gottes Heiligkeit und Sein Gericht erinnert sein wollen! - Das geheiligte Leben eines oft noch jungen Schäfleins Christi ist seiner Umgebung ein beständiger Stachel im Gewissen, so daß man es immer wieder erlebt, daß die weltlichen Angehörigen oder Mitarbeiter oder Freunde alles aufwenden, um solch ein Kind Gottes von der entschiedenen Nachfolge des Herrn abzubringen - es nach und nach oder durch einen bestimmten Schritt seinem Heiland untreu zu machen und in die Welt oder die Sünde zurückzulocken. Und ach, wie manches Mal gelingt das!

*) Der Nasiräer (d. h. der für Gott Abgesonderte, der Gott Geweihte) legte aus freiem Entschluß das Gelübde ab, für eine bestimmte Zeit (meist einen Monat) oder ausnahmsweise auch lebenslänglich sich des Weines gänzlich zu enthalten (Nüchternheit), sein Haupthaar ungeschoren wachsen zu lassen (Verzicht auf eigene Ehre - vgl. 1. Kor. 11,14 - und Abhängigkeit von Gott) und sich von jeglicher Leiche fernzuhalten (Reinheit). Sowohl ein Mann als eine Frau oder Jungfrau konnte das Nasiräergelübde tun und sich Gott weihen. Im geistlichen Sinne beruft Gott Seine Gläubigen auch heute zum Nasiräat, d. h. zur freiwilligen Absonderung und Weihe für Ihn und Seinen Dienst. Gott geweiht zu sein im praktischen, täglichen Leben ist unaussprechlich köstlich und selig! Doch ist dies nur möglich, wenn wir 1. gerne verzichten auf das, was die natürlichen menschlichen Beziehungen an Annehmlichkeiten und Freuden bieten, auch wenn es an sich ganz erlaubte Dinge sind - wenn wir 2. gänzlich auf unsere eigene Ehre und unseren eigenen Willen verzichten, um ganz der Ehre und dem Willen Gottes zu leben und von Ihm allein abhängig zu sein - wenn wir 3. uns streng geschieden halten von aller Art des Bösen und der Sünde, um in priesterlicher Weise vor Gott zu wandeln und zu dienen!

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