BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1918
September 1918

Sonntag, den 15. September 1918


Psalm 119,12.13

Unser Psalm ist gleichzeitig Unterricht im Worte Gottes und Schule des Gebets. Nicht nur Bitten sollen wir zu unserem herrlichen Gott aufsteigen lassen, seien sie Ihm auch noch so wohlgefällig - es gebührt Ihm ebensosehr Lobpreis und Danksagung! Kinder Gottes, die das vergessen, zeigen damit einen wesentlichen Mangel in ihrem Herzenszustand, durch welchen sie selbst am meisten Schaden leiden. Indem wir unseren Gott preisen und erheben, werden wir ja selbst inniger an Sein Herz gehoben und können uns kindlicher Seiner reichen Gnadengaben freuen! - Wie ein eifriger Schüler nie genug lernen kann, so bittet der Psalmist, der doch Gottes Aussprüche schon so gut kannte: „Lehre mich Deine Satzungen!“*) Vers 13: Wie Noah ein „Prediger der Gerechtigkeit“ zu sein, wenn unser ganzes Tun die Worte unseres Mundes bekräftigt, das ist ein Gott wohlgefälliger Dienst. Gott braucht in Seinem Werke Männer, die - „würdig, nicht doppelzüngig“ - „das Geheimnis des Glaubens in reinem Gewissen bewahren“ und die mit geheiligten Lippen ihre Brüder und Schwestern in demselben unterweisen können. (1. Tim. 3,8.9; vgl. Mal. 2,7.) Ein Paulus konnte den Gläubigen, als er seinen Dienst unter ihnen beschloß, sagen: „Ich habe nicht zurückgehalten, euch den ganzen Ratschluß Gottes zu verkündigen.“ (Apg. 20,27.) - Für ernste und entschiedene junge Christen ist es durchaus erlaubt, ja gesegnet, wen sie, wie Timotheus, frühe beginnen, anderen die Wahrheiten der Heiligen Schrift nahezubringen, die ihnen selbst köstlich und wichtig geworden sind. (Lies Jes. 6,1-8.) Nur möge Psalm 141,3-5 ihr Gebet und ihre innere Stellung bleiben!

*) Im Reiche Gottes ist es darin wie im Reiche der Wissenschaft: Je mehr wir lernen und gelernt haben, desto mehr erkennen wir, wie unendlich die Fülle dessen ist, was wir noch lernen können und sollen! Es liegt jedoch in dieser Fülle von göttlicher Gnade, Herrlichkeit und Weisheit, die uns offensteht, nichts Entmutigendes oder gar Erdrückendes! Nein, wir sind ihr gegenüber gern klein und bleiben gern die Lernenden, denn der Unterricht unseres Gottes ist zugleich für uns köstlichster Umgang und Gemeinschaft des Herzens mit Ihm!

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