Freitag, den 10. Mai 1918
Joel 2,1-11
Von hier ab hat Joels Prophezeiung vor allem die heute noch zukünftige Endzeit im Auge. Der Prophet kündigt ausführlicher und eindringlicher als zuvor den großen Tag Jehovas an, der „in Feuer geoffenbart werden wird“. (1. Kor. 3,13.) Er hat hier nicht mehr die Heuschreckenplage im Auge, sondern redet von einem gewaltigen, wie es scheint unbesiegbaren feindlichen Kriegsheer, das Gottes Gerichtswerkzeug wider Sein abtrünniges Volk Israel in den letzten Tagen sein soll. Assyrien war Israels erster großer Feind; es wird auch in der Zukunft einer seiner letzten gewaltigen Feinde sein. (Vgl. Jes. 8,7.8; 10,5-11; Jer. 6,22-26.) - Der Prophet schaut gleichsam Jehova Selbst als Anführer dieses schrecklichen Kriegsheeres. Um all der Sündengreuel Israels willen muß Er, ihr Gott, wider sie streiten. Eine heidnische Macht muß der Vollstrecker Seines Strafgerichts an Seinem abtrünnigen Volke sein.*) „Es ist furchtbar, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen“, wenn dieser Gott wider uns sein muß um unserer Sünde und Ungerechtigkeit willen! „Die Zeit ist gekommen, daß das Gericht anfange bei dem Hause Gottes; wenn aber zuerst bei uns, was wird das Ende derer sein, die dem Evangelium Gottes nicht gehorchen? Und wenn der Gerechte mit Not errettet wird, wo will der Gottlose und Sünder erscheinen?“