Montag, den 29. Oktober 1917
Psalm 111,5.6
Gott führte Israel nicht aus Ägypten, um sie in der Wüste Hungers sterben zu lassen, wie sie in ihrem Unglauben so manches Mal meinten. Vielmehr sorgte Er täglich wunderbar für sie und speiste sie in der Einöde mit Brot vom Himmel; denn Er blieb Seinem Bunde getreu. - Nur die Macht Gottes war imstande, ein Volk von Hunderttausenden durch die Wüste zu bringen und die mächtigen Bewohner Kanaans vor ihnen zu vertreiben. So war Israel, von nun an im Lande der Verheißung gesegnet, ein beständiges Denkmal der Macht und Treue seines Gottes. Ach, daß sie Ihn stets mit Herz und Wandel gepriesen hätten! - Glauben die Kinder Gottes, daß ihr Vater heute weniger vermöge als zur Zeit der Wüstenwanderung Israels? Er wird auch jetzt in der Not und Teurung des Krieges „Speise geben denen, die Ihn fürchten“. Laßt es nur unsere Hauptsorge sein, in wahrer Gottesfurcht zu handeln und zu wandeln! „Den HERRN fürchten“ im Sinne der Schrift, das will viel heißen - das bedeutet ein tägliches Leben unter Seinen heiligen Augen, ein kindliches Vertrauen zu Seiner Gnade und ein freudiges Wandeln in Seinen Geboten - ein Bleiben des Herzens in Seiner Gemeinschaft und Nähe! Kennen wir ein solches Leben und führen wir es in Lauterkeit und Wahrheit? - Dann werden wir auch an unserem Teil „die Kraft Seiner Taten“ in unserem Leben herrlich erfahren dürfen.