Freitag, den 24. August 1917
Hosea 9,10
Trauben in der Wüste und Frühfeigen sind besonders lieblich und köstlich für den, der sie findet. Jehova denkt hier mit tiefem Schmerz zurück an die Zeit, da Er Israel zu Seinem Eigentumsvolk erkor und ihm so hohen Wert und so gesegnete Vorrechte beilegte in der Bundesschließung. (Vgl. 2. Mose 19,1-6; 5. Mose 32,9-14.) Doch schon in der Wüste gab Israel sich dem Götzendienst hin. Der Prophet hat hier vor allem die Vorkommnisse in den Ebenen Moabs in Erinnerung, wo es dem falschen Propheten Bileam zwar nicht gelang, Israel zu verfluchen, wo er es aber fertig brachte, es mit List zu verführen zu schändlichem Sündentreiben und Götzendienst. (4. Mose 25,1-3.) Muß der HERR auch schmerzerfüllt an die Zeit deiner Bekehrung zurückdenken, weil du - ach! so bald - deine erste Liebe verlassen, deine erste Freude und Dankbarkeit verloren hast und dich von neuem der Welt, der Eitelkeit oder gar der Sünde zuwandtest, Kind Gottes? (Lies Offenb. 2,4.5.) Statt sich dem HERRN, ihrem großen und herrlichen Gott, immer völliger zu weihen und ganz Ihm zur Verfügung zu stehen, weihten die Kinder Israel sich damals schon der Schande, indem sie sich einer Abgötterei hingaben, die in den greulichsten Fleischessünden bestand. Und so war es durch all die Jahrhunderte mit wenig Unterbrechungen fortgegangen im Volke. Ach, wie schmerzte solche Untreue, solch schrecklicher Abfall ihren liebenden und heiligen Gott in Sein Herz hinein! - „Sie wurden Greuel wie ihr Buhle“, d. h. wie der Götze, an welchen sie sich hängten. Der Mensch wird dem Gott ähnlich, welchem er dient. Dienst du einer besonderen Sünde, so drückt sie dir ihren Stempel auf; dienst du in Wahrheit und Aufrichtigkeit deinem herrlichen Gott, welcher Licht und Liebe ist, so wirst auch du in deinem Wesen und Wandel Licht und Liebe ausstrahlen!