Donnerstag, den 12. April 1917
Hosea 5,5-7
Mit dem Geiste der Sittenlosigkeit ist stets große Hoffart des Herzens verbunden. Doch gerade diese ist ein Beweis der Sünde. Leute mit belastetem Gewissen und verhärtetem Herzen sind immer hochmütig! Die Schrift aber sagt: „Hoffart geht dem Zusammenbruch und Hochmut dem Falle voraus.“ (Spr. 16,18.) So ist es auch bei Israel und seinem Führerstamme Ephraim gekommen. Selbst Juda, das auf die Warnung von Kapitel 4,15 nicht achtete, ist in Israels Sturz mitverwickelt worden. - Alle Opfer und Gebete, mit denen die Kinder Israel im letzten Augenblick noch suchen würden, die Gunst Jehovas zurückzuerkaufen, würden wertlos sein. Sie würden Ihn nicht mehr finden, denn ihre Gnadenfrist war abgelaufen; der HERR hatte Sich von ihnen zurückgezogen und abgewandt. Wie ein abtrünniges Weib hatte Israel seinen rechtmäßigen HERRN und Gebieter seit langer Zeit treulos verlassen (vergl. Kap. 2,2.13 [Luther 2,4.15]) und in seinem Abfall von Jehova ein ehebrecherisches und sündiges Geschlecht erzeugt, Kinder, die der HERR nicht als die Seinen anerkennen kann! - Der Neumond, d. h. ihr heuchlerischer Gottesdienst, der sich besonders in den Opfern kundgab, welche sie an jedem Neumond darbrachten, und von dem sie noch eine Wendung der Dinge erhofften, sollte im Gegenteil ihren endgültigen Untergang besiegeln, denn er rief nur Gottes innerste Entrüstung wach. (Lies Jes. 29,13.14.) Das Volk sollte in die Gefangenschaft weggeführt werden, das Land - „ihre Erbteile“ - der Verwüstung und Unfruchtbarkeit anheimfallen!