Ostersonntag, den 8. April 1917
Apostelgeschichte 7,55.56; Jesaja 53,10-12; 2. Korinther 3,18
Stephanus sah den Herrn Jesum in der Herrlichkeit Gottes zur Rechten des Vaters. Ist auch dein Blick auf Christum in der Herrlichkeit gerichtet? Oder reicht dein Blick nicht über das Kreuz hinaus? Gewiß bleibt der Tod, das kostbare, vollendete Opfer des Herrn Jesu, die ewige Grundlage all unseres Heils und all unserer Segnungen. Nie können wir genug nachsinnen über das, was dort geschah, und es anbetend bewundern. Aber gerade die Auferstehung und Verherrlichung Christi zur Rechten Gottes verleiht dem Kreuze erst seinen vollen Glanz, indem sie das Siegel der Anerkennung und des Wohlgefallens ist, welches Gott dem Erlösungswerke Seines geliebten Sohnes aufgedrückt hat. Die gläubige Seele wird erst völlig frei und glücklich, wenn sie Den, der unter ihrer Sündenlast am Kreuze litt und starb, nun auferstanden, geehrt und verherrlicht auf dem Throne Gottes im Himmel sieht und sich dort schon mit Ihm vereinigt weiß durch den Heiligen Geist! Ja, wir alle, die wir Christo angehören, können und sollen „mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des HERRN anschauen“. Geschähe dies mehr, so würde auch mehr Christusähnlichkeit unter uns gefunden werden! - Wir dürfen ein Leben der Auferstehung leben. Gott sieht uns, die Glaubenden, schon in Christo auferweckt und im Geiste in die Herrlichkeit des Himmels versetzt. (Eph. 2,6.)