Donnerstag, den 22. März 1917
Psalm 105,8-13
Gott hat mit den Erzvätern einen Gnadenbund geschlossen, durch welchen die zukünftige Segnung des Volkes Israel im Lande Kanaan*) durchaus sichergestellt worden ist. Denn Gott blickte, als Er Abraham, Isaak und Jakob Sein Wort gab, schon voraus auf Christum, in welchem alle Seine Verheißungen Ja und Amen sind. (Lies 1. Mose 15, bes. V. 18-21; 26,2-5; 28,10-15; 2. Kor. 1,20.) Ob auch in diesem Fall Jahrhunderte, ja, Jahrtausende zwischen der Verheißung und ihrer Erfüllung liegen, so verjähren doch Gottes Zusagen nicht durch die Länge der Zeit. Wenn die Welt sie auch als erloschen und vollständig vergessen betrachtet, behält Gott sie doch so genau wie je im Gedächtnis, auf daß Er sie erfülle zu Seiner Zeit! - Mit ihren Angehörigen bildeten die Erzväter ein kleines schutzloses Häuflein (vergl. 1. Mose 34,30), das seit Abrahams Auszug aus Ur in Chaldäa pilgernd umherzog unter fremden Völkern, einzig und allein vertrauend auf den Schutz und die Führung des lebendigen Gottes. (Lies Hebr. 11,8-10.) Und diese erfuhren sie wunderbar und herrlich. Es ist wohl der Mühe wert, die Geschichte ihrer Pilgerschaft, wie sie uns von 1. Mose 12 ab berichtet wird, eingehend zu studieren, um für unser eigenes Glaubensleben Kraft und Unterweisung daraus zu gewinnen! - Wie tröstlich ist unser Psalmwort für alle Kinder Gottes, die heimatlos in der Fremde sind, vielleicht in mancherlei Bedrängnis! Wenn sie auf Wegen des Glaubensgehorsams wandeln, so „schämt Gott Sich nicht, ihr Gott genannt zu werden; denn Er hat ihnen eine Stadt bereitet“ - Seine Herrlichkeit im Himmel ist ihr Erbteil, ihre Heimat auf ewig! (Lies Hebr. 11,13-16.)
*) Die Alten nahmen Landmessungen mit einer Schnur vor, daher „Schnur eures Erbteils“. (Vgl. 5. Mose 32,9; Ps. 16,6.)