Sonntag, den 19. November 1916
3. MOSE 16,17
Niemand durfte am großen Versöhnungstage das Heiligtum betreten, ehe Aaron die Sühnung vollendet hatte. So hätte kein Mensch je in Gottes Gegenwart und Herrlichkeit gelangen können, wenn nicht unser großer Versöhner und Hoherpriester Jesus eine ewige Erlösung erfunden und durch Sein eigenes Blut den neuen und lebendigen Weg in den Himmel gebahnt hätte! Erst seit er ausgerufen hat: „Es ist vollbracht!“ haben wir „die Freimütigkeit und den Zugang in Zuversicht durch den Glauben an Ihn“.* (Eph. 3,12)
Wenn hier ein Unterschied gemacht wird zwischen dem Hause (der Familie) Aarons und dem Volke Israel, so dürfen wir die Gemeinde des Herrn als das „Haus Christi“, die priesterliche Familie, ansehen. (Lies Hebr. 3,6; 1. Petr. 2,4-10.) Für sie hat der große Hohepriester in erster Linie die Versöhnung vollbracht, so daß sie nunmehr „Freimütigkeit hat zum Eintritt in das Heiligtum durch das Blut Jesu“. Möge heute jeder einzelne Leser sich fragen: Gehöre ich zu dieser priesterlichen Familie, zu denen, die durch das Blut Christi Gott nahe gebracht worden sind oder bin ich Gott noch fern, weil meine Sünden die Scheidewand bilden zwischen mir und Ihm? – Sehr wichtig ist es für alle Kinder Gottes, zu verstehen, daß auch für das Volk Israel noch eine Gnadenzeit kommen wird, da dasselbe durch die am Kreuz vollbrachte Versöhnung Gott in Buße und Glauben nahegebracht werden wird. Diese Zeit mag näher sein, als wir denken. (Lies z.B. Amos 9,11-15.)