Dienstag, den 31. Oktober 1916
Psalm 100,4.5
Vielleicht dürfen wir den ganzen Psalm als ein Zeugnis des geretteten Israel an die Nationen des Tausendjährigen Reiches auffassen. Israel als „die Herde Jehovas“ fordert die dem HERRN gleichfalls ergebenen Nationen auf, mit Lob und Preis nach Jerusalem heraufzukommen und Lob in das Haus Gottes zu bringen. - Wenn unser eigenes Herz ungehindert und freudig das Glück wahrer Gemeinschaft mit dem HERRN genießt, so können wir andere auffordern, zu Ihm, unserem herrlichen HERRN, zu kommen, unsere Freude an Ihm zu teilen und sich mit uns in Seinem Lobe zu vereinigen! (Lies Ps. 34,3; Luther 34,4.) Gemeinsame Anbetung, gemeinsames Lob des HERRN kann nur aus praktisch gereinigten und Ihm hingegebenen Herzen und Leben wohlklingend zu Gott aufsteigen. Er schaut das Herz und den Wandel derjenigen an, deren Mund sich zu Seinem Lobe öffnen will; denn „gerecht ist Jehova, Gerechtigkeiten (d. h. praktische Betätigung der Gerechtigkeit) liebt Er; Sein Angesicht schaut den Aufrichtigen an.“ (Ps. 11,7; lies auch 1. Chron. 29,17.) - Die Kraft und Freude Seines Geistes teilt sich nur lauteren Herzen mit. Aus diesem Grunde ist eine wohlgefällige gemeinsame Anbetung unter dem Volke Gottes vielfach gehemmt und gehindert oder zu einer Form geworden, welcher die innere Kraft abhanden gekommen ist und an welcher Er, der Heilige und Wahrhaftige, kein Gefallen haben kann. Dem untreuen Volk Israel rief Gott einst zu: „Wäre doch nur einer unter euch, der die Türen (des Heiligtums) verschlösse, damit ihr nicht vergeblich auf Meinem Altar Feuer anzündetet! Ich habe keine Lust an euch, spricht Jehova der Heerscharen, und eine Opfergabe nehme Ich nicht wohlgefällig aus eurer Hand an!“ (Mal. 1,10; vergl. Jes. 29,13.14.) - Vers 5: Gott ist der allein Gute, der Urquell aller Güte: „Seine Güte währet ewiglich!“ Wir haben einen Gott, dessen Treue von Geschlecht zu Geschlecht währt - der nie Sein Wort gebrochen oder Seinen Ratschluß geändert hat. (Ps. 33,11.) Er sei gepriesen!